Zugentgleisungen: Diese 3 Schweizer Züge entgleisten wegen Windes

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ZugentgleisungenAuch diese 3 Schweizer Züge wurden vom Wind aus den Schienen gehoben

Das Sturmtief Mathis sorgte mutmasslich dafür, dass am Freitag im Kanton Bern zwei Züge entgleisten. Hierzulande gab es bereits mehrere solcher Unglücke.

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Am 11. November 1996 entgleiste ein Zug der Wengernalpbahn.

Am 11. November 1996 entgleiste ein Zug der Wengernalpbahn.

Screenshot SRF
Am 19. Januar 2007 entgleiste ein Zug der Appenzeller Bahnen.

Am 19. Januar 2007 entgleiste ein Zug der Appenzeller Bahnen.

Screenshot SRF
Eine Zugskomposition der Montreux-Oberland-Bahnen kippte am 3. Januar 2018.

Eine Zugskomposition der Montreux-Oberland-Bahnen kippte am 3. Januar 2018.

20min

Darum gehts

  • Am Freitag entgleisten in Lüscherz und Büren zum Hof zwei Züge.

  • Mutmasslich verantwortlich dafür sind starke Windböen aufgrund des Sturmtiefs Mathis.

  • 1996, 2007 und 2018 gab es bereits ähnliche Zugunglücke. 

Am Freitagnachmittag entgleisten im Kanton Bern, nach ersten Erkenntnissen aufgrund von heftigen Windböen, zwei Züge. Mehrere Personen wurden verletzt. In den vergangenen Jahren kam es in der Schweiz bereits mehrfach vor, dass Züge von starken Böen erfasst wurden und daraufhin entgleisten. 

Wengernalpbahn, 1996

Am 11. November 1996  wurden Angaben im «Berner Oberländer» zufolge Windspitzen von bis zu 167 km/h gemessen. Der Betrieb auf den Strecken Wengen–Kleine Scheidegg und Grindelwald–Kleine Scheidegg wurde vorsorglich eingestellt. 

Geplant waren noch zwei Evakuierungsfahrten, um die Besucher, die vom Jungfraujoch auf der Kleinen Scheidegg eintrafen, sicher ins Tal zu bringen. Am frühen Nachmittag wurde die erste Evakuierungsfahrt mit rund 80 Passagieren und einigen Bahnangestellten durchgeführt – in reduziertem Tempo fuhr der Wagen Richtung Grindelwald. Fünf Minuten nach der Abfahrt erfasste eine Sturmböe von rund 150 km/h den Triebwagen. Er fiel daraufhin aus den Geleisen.

Die Fahrgäste stürzten übereinander. Vier Personen wurden mittelschwer verletzt, weitere leicht. «Ich bin geschockt», wurde der Lokführer danach in einem Medienbericht zitiert, «die Lok kippte innert Sekundenbruchteilen um.» Da sich die Bergungsarbeiten als schwierig erwiesen, war die betroffene Strecke für mehrere Tage blockiert. 

Appenzeller Bahnen, 2007

Am 19. Januar 2007 richtete das Sturmtief Kyrill grosse Schäden an. Kurz hinter dem Bahnhof Wasserauen kippte ein Sturm einen Steuerwagen und einen Mittelwagen aus den Gleisen. Verletzt wurde der Lokführer. Zum Zeitpunkt des Ereignisses befanden sich keine Passagiere im Zug. «Lange wurde die Unfallursache bei den Schienen oder dem Fahrzeug gesucht. Erst später kamen wir darauf, dass der starke Westwind dafür verantwortlich war», sagt Alexander Liniger, Mediensprecher der Appenzeller Bahnen, damals gegenüber dem «Tagblatt».

Das Ereignis führte dazu, dass Windmessstationen eingerichtet wurden. «Wenn die Windgeschwindigkeiten 70 km/h überschreiten, wird ein Alarm per SMS ausgelöst», sagte Liniger. Anschliessend bestehe die Möglichkeit, auf Busbetrieb umzustellen. 

Simmental, 2018

Der Kantonspolizei Bern wurde am Mittwoch, 3. Januar 2018, kurz nach 12.40 Uhr, gemeldet, dass es an der Lenk im Simmental zu einem Bahnunfall gekommen sei. Darüber berichtet hatte die «Simmental Zeitung».

Eine Zugskomposition der Montreux-Oberland-Bahnen war von der Lenk in Richtung Zweisimmen unterwegs, als der Triebwagen auf Höhe Bode von einer starken Windböe erfasst wurde. Damals sorgte der Sturm Burglind für Schäden. Das Zugfahrzeug sprang in der Folge aus den Gleisen, löste sich vom nachfolgenden Wagen, kippte nach links und kam schliesslich auf der Seite liegend im angrenzenden Feld zum Stillstand. Es befanden sich 22 Passagiere im Zug. Acht davon wurden verletzt. Sieben Personen – darunter vier Kinder – erlitten leichte Verletzungen. Sie wurden mit insgesamt acht Ambulanzen in Spitäler gebracht. Ein weiterer Mann musste mit der Rega ins Spital geflogen werden. 

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