Familie-Blatter: Der Sport-Clan: Auch Eishockey-WM in Schweizer Händen

Aktualisiert

Familie-Blatter: Der Sport-ClanAuch Eishockey-WM in Schweizer Händen

Wer sagt denn, die Eidgenossen hätten an der WM nichts gewonnen? Seit Jahrzehnten profitieren sie finanziell am meisten vom Grossanlass.

Die Eishockey-Weltmeisterschaft in der Schweiz ist noch nicht zu Ende. Doch schon lange arbeitet der Sportvermarkter Infront Sport & Media am nächstjährigen Grossanlass in Deutschland. Die Pläne sind schon weit fortgeschritten: Das Eröffnungsspiel wird in einem zur Eishalle umgewandelten Fussballstadion stattfinden. Knapp 76 000 sollen das Eröffnungsspiel von Gastgeber Deutschland «auf Schalke» verfolgen, berichtet «faz.net». Fast alle Billett wurden im Vorverkauf bereits abgesetzt.

Seit Jahren im Geschäft

Seit 28 Jahren ist Infront die Vermarktungsagentur der Eishockey-WM. Das Unternehmen, das von Philppe Blatter geführt wird, bietet die komplette Dienstleistungspalette von Sponsorensuche bis Fernsehübertragungen an. Die WM in der Schweiz soll 700 Millionen Fernsehzuschauer rund um den Globus erreichen, was die Werte des Anlasses von 2004 in Tschechien egalisieren würde. Die Zufriedenheit der Infront-Manager kann man verstehen, wenn man zudem die steigende Zahl jener berücksichtigt, die Sportübertragungen im Internet verfolgen. Auch mit 300 000 verkauften Tickets wurde der Sollwert erreicht. Nur der Verkauf von Betreuungspaketen für Gäste von Unternehmen befriedigte nicht. Offenbar hat hier die Wirtschaftskrise bereits durchgeschlagen.

Blatter überall

Seit 2006 zieht der Neffe des Schweizer FIFA-Präsidenten Sepp Blatter, Philipp Blatter, bei Infront Sport & Media die Fäden. Der 45-Jährige war zuvor elf Jahre bei der Beratungsfirma McKinsey tätig. Bei seiner Ernennung zum CEO von Infront Sport & Media wurde viel spekuliert: Die Wahl sein nur wegen der Zusammenarbeit von Infront und der FIFA zu Stande gekommen. Sowohl FIFA als auch Infront dementierten damals diese Gerüchte heftig.

Neben Sepp und Philipp mischt auch Sepps Bruder, Marco Blatter, im Sportbusiness mit. Er war Direktor von Swiss Olympic, der Dachorganisation der Schweizer Sportverbände mit Sitz in Bern.

(scc/zac)

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