Schwere Waldbrände: Auch in Kroatien und Bosnien brennt der Wald

Aktualisiert

Schwere WaldbrändeAuch in Kroatien und Bosnien brennt der Wald

An der spanischen Costa Blance und auf der Kanareninsel La Gomera kämpfen Feuerwehrmänner gegen die Flammen. Tausende Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Aber auch auf dem Balkan stehen Pinienwälder in Flammen.

Ein Mann schaut am 9. August 2012 in der bosnischen Region Konjic, 40 südlich von Sarajevo, auf die wütenden Waldbrände.

Ein Mann schaut am 9. August 2012 in der bosnischen Region Konjic, 40 südlich von Sarajevo, auf die wütenden Waldbrände.

Die Sommerhitze hat auch in Kroatien und Bosnien schwere Waldbrände ausgelöst. In Kroatien gingen seit Sonntag insgesamt 1500 Hektar Land in Flammen auf, wie die Behörden am Montag mitteilten. Vor allem Pinienwälder, aber auch Busch- und Grasland, Olivenhaine und Weinstöcke brannten.

Betroffen waren die Gegenden von Skradin und Komin im dalmatinischen Hinterland. In der Region von Komin drohten die Flammen auf Wohnhäuser überzugreifen. Hunderte Feuerwehrleute sowie Soldaten waren im Einsatz.

In Skradin konnte die Feuerwehr den Brand eindämmen. Allerdings gab es nach Angaben der Nationalen Leitung der Rettungskräfte eine weitere Feuerfront in einer Gegend, die von Minen aus dem Kroatien-Krieg (1991-95) durchzogen ist.

Der Bürgermeister von Skradin, Nediljko Dujic, sagte, so schwere Brände habe es in der Region seit zehn Jahren nicht mehr gegeben. «Rund 1000 Olivenbäume sind verbrannt sowie 10 000 Rebstöcke», sagte er im Fernsehsender HRT.

Im 200 Kilometer weiter südöstlich gelegenen Komin vernichteten die Flammen rund 1000 Hektar Land. Unterstützt von Löschflugzeugen bemühte sich die Feuerwehr mit aller Kraft darum, bedrohte Ortschaften vor den Flammen zu schützen.

Brände in verminten Land

Im Süden von Bosnien brachen in den vergangenen Tagen nach Behördenangaben rund ein dutzend Waldbrände aus, vor allem in den Regionen Mostar und Konjic. Wie das Sicherheitsministerium mitteilte, kämpften bei Mostar neben Feuerwehrleuten auch örtliche Jagdvereine und Anwohner gegen die Flammen.

Ein Feuer wütete in einer verminten Gegend in der Region von Konjic. Ein Flugzeug der EU-Truppe EUFOR sowie bosnische Soldaten unterstützten die Löschtrupps im ehemaligen Bürgerkriegsland.

La Gomera brennt

In der spanischen Hafenstadt Alicante an der Costa Blanca sind im Kampf gegen einen Waldbrand mindestens zwei Helfer ums Leben gekommen. Zwei weitere erlitten Verletzungen. Der erste Helfer war bereits am Sonntag beim Kampf gegen das Feuer im Südosten Spaniens ums Leben gekommen, das in einem Pinienwald bei Torre de les Maçanes ausgebrochen war. Der zweite Mann erlag am frühen Montagmorgen den Verletzungen, die er beim Einsatz gegen die Flammen am Vortag erlitten hatte, wie eine Sprecherin der Präfektur Alicante mitteilte.

Weiterhin keine Entwarnung gab es auf der Kanareninsel La Gomera. Insgesamt hatten wegen der Waldbrände etwa 5000 Bewohner ihre Häuser verlassen müssen, wie der Regierungschef der Kanaren, Paulino Rivero, mitteilte. Das sei ein Viertel der gesamten Inselbevölkerung.

Aufgrund der Hitze seien die Aussichten schlecht, die Flammen bald unter Kontrolle zu bekommen. In Valle Gran Rey brannten 30 Wohnhäuser nieder. Menschen kamen nicht zu Schaden. Der Wind trieb die Flammen später in das Innere der Insel zurück und auf die Ortschaft Vallehermoso zu.

50 Quadratkilometer Wald- und Buschland vernichtet

Etwa 900 Menschen wurden mit Booten in den Hauptort der Insel transportiert, San Sebastián. Gegen die weiter brennenden Feuer waren nach Behördenangaben zehn Löschflugzeuge und Helikopter im Einsatz.

Die seit mehr als einer Woche anhaltende Feuersbrunst vernichtete auf La Gomera etwa 50 Quadratkilometer Wald- und Buschland, davon 7,5 Quadratkilometer im Nationalpark Garajonay, der zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört.

Waldbrand auf Teneriffa gestoppt

Die Behörden erklärten, dass in dem Schutzgebiet mit seiner einzigartigen Naturlandschaft ein schwerer ökologischer Schaden entstanden sei.

Auf der Nachbarinsel Teneriffa konnten die Löschmannschaften den Vormarsch eines Waldbrandes weitgehend stoppen. Die Bewohner evakuierter Dörfer durften in ihre Häuser zurückkehren. Aber auch dort wurde viel Land durch die Flammen vernichtet.

(sda)

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