Einkaufen in der Nacht: Auch Migrolino plant Shops ohne Personal

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Einkaufen in der NachtAuch Migrolino plant Shops ohne Personal

Im April dieses Jahres lancierte Valora die Avec Box, die ganz ohne Kasse und fast ohne Personal auskommt. Jetzt zieht Migrolino mit sogenannten Minishops nach.

rab
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Am 6. April 2019 gab es einen ersten Augenschein des kassenlosen Ladens von Valora in der grossen Halle des Zürcher Hauptbahnhofs.

Am 6. April 2019 gab es einen ersten Augenschein des kassenlosen Ladens von Valora in der grossen Halle des Zürcher Hauptbahnhofs.

20 Minuten
Der Shop war von früh bis spät geöffnet. Am Wochenende gar rund um die Uhr. Doch Alkohol gab es keinen.

Der Shop war von früh bis spät geöffnet. Am Wochenende gar rund um die Uhr. Doch Alkohol gab es keinen.

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Die Avec Box besteht aus drei Containern und hat eine Fläche von 53 Quadratmetern. Hinzu kommt ein weiterer Container, der wohl als Lager dient.

Die Avec Box besteht aus drei Containern und hat eine Fläche von 53 Quadratmetern. Hinzu kommt ein weiterer Container, der wohl als Lager dient.

Leser-Reporter

Für die Schweiz ist es ein absolutes Novum: Ein Laden, der ganz ohne Kasse und ohne Personal auskommt. Der Kioskkonzern Valora hat sein Konzept, das massgeblich von Amazon Go inspiriert ist, im letzten Dezember bereits erstmals angekündigt. Vor einem Monat gewährte Valora in einem mehrwöchigen Testlauf Einblick in die drei Container umfassende Avec Box, dem ersten 24-Stunden-Shop der Schweiz.

Jetzt zieht auch die Migros-Tochter Migrolino nach. Das Unternehmen, das der Migros angehört, musste zwar vor kurzem einen Rückschlag einstecken, indem es in einer Ausschreibung zehn Standorte an diversen Schweizer Bahnhöfen verloren hat. «Klar, das haben wir uns anders vorgestellt», sagt Migrolino-Chef Markus Laenzlinger im Migros-Magazin über diese Niederlage gegen Valora, «aber das spornt uns zu Verbesserungen an.»

Selbstbedienung in der Nacht

In Form von Mikroshops ganz nach dem Modell der Konkurrenz holt das Unternehmen nun zum Gegenschlag aus. Laut Laenzlinger soll das Konzept demnächst in Städten oder auch Shell-Tankstellen umgesetzt werden.

Geplant ist, dass die kleinen Shops mit ihrer geringen Ladenfläche tagsüber mit Mitarbeitenden besetzt sein werden, die für Warennachschub sorgen. Während der Nacht werden die Minishops dann zu Selbsbedienungsstationen. Die Frage der «Aargauer Zeitung», ob die Geschäfte 24 Stunden geöffnet sein werden, konnte das Unternehmen bis zum gestrigen Redaktionsschluss nicht beantworten.

Bezahlen via App

Um einkaufen zu können und während der Nacht Zutritt zu erhalten, braucht man in den Minishops künftig wie auch beim Valora-Konzept eine App. Diese dient laut Laenzlinger auch dazu, sicherstellen können, dass nur über 18-Jährige Alkohol beziehen können. Dezeit tüftle man zudem an einer «Cloud-basierten Bezahllösung», bei der die Kunden ihre Ware per App bestellen und diese anschliessend in der entsprechenden Filiale abholen können.

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