FinanzkriseAuch Weissrussland beantragt IWF-Hilfen
Nach Island und der Ukraine hat auch Weissrussland wegen der Finanzkrise Hilfen des Internationalen Währungsfonds (IWF) beantragt. Eine Summe nannte Zentralbankchef Michail Schurawowitsch nicht.
Der Umfang hänge vom IWF ab, sagte er am Mittwoch zur Nachrichtenagentur Reuters. Medienberichten zufolge bemüht sich die Regierung in Minsk um einen Kredit von zwei Milliarden Dollar.
Einen Tag zuvor hatte Russland seinem Nachbarn ein Darlehen über zwei Milliarden Dollar angeboten und angekündigt, die Staaten nähmen ihre Verhandlungen über eine gemeinsame Währung wieder auf.
Frühere IWF-Hilfen
Der Kredit solle die finanzielle Stabilität des Landes stärken, ein Sicherheitspolster schaffen und dabei helfen, das Wachstum kontinuierlich zu halten, sagte Schurawowitsch.
Ein Notenbanksprecher verwies auf das schwierige Umfeld: «Da unsere Nachbarn und Handelspartner zu einem gewissen Grad von der Krise betroffen sind, ergreifen wir Vorkehrungen, damit deren Probleme nicht unsere werden.»
Die Volkswirtschaft der ehemaligen Sowjetrepublik ist noch immer weitgehend vom Staat kontrolliert. Privatisierungen kommen nur langsam voran. Der IWF hat in den 90er Jahren Weissrussland Kredite im Umfang von 270 Mio. Dollar gewährt, die Zusammenarbeit aber wegen mangelnder Reformen auf Eis gelegt.
(sda)