Nati in der EinzelkritikAuch zwei Zuckerpässe reichen nicht
Bloss ein paar Zentimeter fehlen Yann Sommer, um Wayne Rooney den Rekord zu vermiesen. Die Nati-Stürmer verfehlen ihr Ziel weit klarer.
- von
- E. Tedesco/A. Stäuble
- London
Yann Sommer: Zeigte ein paar ganz starke Paraden, Wayne Rooney musste er dann aber doch gewähren lassen: Englands Stürmerstar löste sein Versprechen ein und erzielte gegen die Schweiz sein 50. Länderspieltor. Sommer war beim Penalty-Kracher zwar noch mit den Fingern dran, vermochte den Ball aber nicht über die Latte zu lenken. Beim 0:1 durch Youngster Harry Kane war der Nati-Goalie zum Zuschauen verdammt. Der Stürmer konnte nach einem Querpass durch den Strafraum ungehindert in die nahe Ecke einschieben.
Stephan Lichtsteiner: Zeigte eine weitgehend unauffällige Partie. Hätte in der 25. Minute für Gefahr im englischen Strafraum sorgen können, aber sein Zuspiel blieb hängen. Das hätte ins Auge gehen können: Liess Wayne Rooney in der 51. Minute zu viel Platz.
Fabian Schär: Bis auf vereinzelte Fehler im Spielaufbau zeigte der Innenverteidiger eine starke Partie. Für die Engländer gab es in der Mitte kein Durchkommen. Das Duo Schär/Klose gestand den Premier-League-Millionarios wenig zu.
Timm Klose: Ein Glück, konnte Gary Cahill in der sechsten Minute nicht von den Freiheiten profitieren, die ihm der Innenverteidiger gewährte. Wie schon gegen Slowenien konnte sich Klose im Lauf der Partie steigern und zeigte, abgesehen vom Stellungsfehler, eine starke Partie.
Ricardo Rodriguez: Hatte in der 57. Minute einen genialen Einfall, als er den Ball auf die nahe Ecke zirkelte, wo Xhaka lauerte, aber nicht reüssierte. Seine von links getretenen Eckbälle sorgten für mehr Gefahr als jene von Shaqiri. Trotzdem nicht sein Abend.
Valon Behrami: Erfüllte seine Rolle als Abräumer mit der gewohnten Leidenschaft. Musste den intensiven 95 Minuten gegen Slowenien aber Tribut zollen und baute ab der 60. Minute rapide ab. Das kann ihm niemand verdenken. Die Engländer tauchten fortan vermehrt in der Gefahrenzone auf.
Gökhan Inler: Der Captain durfte wieder von Beginn weg ran, und man merkte ihm an, dass er sich viel vorgenommen hatte. Er war um ein rasches Umschalten bemüht und hatte meist ein gutes Auge dafür, wo die Bälle hinmüssen. Brachte die Ordnung zurück ins Spiel, die gegen Slowenien oft fehlte.
Granit Xhaka: Seine beiden Zauberpässe (31. Minute auf Shaqiri) und (42. auf Drmic) blieben ungenutzt. Gut möglich, dass er nach Abpfiff das Leibchen von Wayne Rooney geschenkt kriegte. Xhaka war es, der in der 83. Minute den Penalty verschuldete, mit welchem sich der England-Captain den alleinigen Rekord schnappte.
Valentin Stocker: Der Joker-Torschütze vom Slowenien-Spiel durfte von Beginn weg mittun, blieb aber blass. Wirkte oftmals körperlich unterlegen und musste in der 72. Minute Haris Seferovic Platz machen.
Xherdan Shaqiri: Vergab (schon wieder!) die besten Schweizer Torchancen. In der 31. Minute legte er sich ein wunderbares Zuspiel von Xhaka zu weit vor und scheiterte in der 82. Minute mit einem satten Distanzschuss das 1:1.
Josip Drmic: Auch er hätte es richten können – sogar müssen. Verzog in der 43. Minute aus guter, halbrechter Position und ahnte sofort, was er da ausgelassen hatte. Musste in der 63. Minute Breel Embolo weichen.
Breel Embolo: War wie schon am Samstag der Erste, der eingewechselt wurde. Petkovic erhoffte sich mehr Wasserverdrängung im gegnerischen Strafraum, und der 18-Jährige war durchaus das eine oder andere Mal präsent. Versuchte es in der 88. Minute keck mit der Hacke, der Ball landete aber in den Händen von Goalie Hart. Kann man probieren.
Haris Seferovic: Kam in der 72. Minute für Valentin Stocker, konnte aber auch nicht mehr viel ausrichten.
Blerim Dzemaili: Ab der 79. Minute für Valon Behrami im Spiel. Ohne die nötigen Impulse nach vorne. Für einmal stachen die Einwechselspieler von Petkovic nicht.