Lüthi: Auf Schrottmotor folgt Vertrauen

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LüthiAuf Schrottmotor folgt Vertrauen

In den letzten fünf Rennen hat Tom Lüthi 42 Plätze gutgemacht. Nun sollte es beim GP von Malaysia eigentlich zu einem Podestplatz reichen.

Klaus Zaugg
von
Klaus Zaugg
Tom Lüthi: «Ich habe das Vertrauen indie Maschine wieder gefunden.»

Tom Lüthi: «Ich habe das Vertrauen indie Maschine wieder gefunden.»

Tom Lüthi startet als 3. des Trainings aus der ersten Reihe. Zum ersten Mal seit dem GP von Katalonien (4.Juli) ist der Emmentaler im Qualifying in die ersten drei Startreihen gefahren.

Die Leistungsdichte ist in der Moto2-Klasse mit den Einheitsmotoren und Reifen extrem. In der Hatz nach den besten Startplätzen sind die Zeitunterschiede minimal. Aber sie haben auf den Ausgang des Rennens einen enormen Einfluss: Seit dem GP von Katalonien startete Lüthi bei keinem der sechs Rennen aus den «Top Ten» oder den ersten drei Reihen (21., 13., 17., 15., 20., 16.). Und nur ein einziges Mal und mit Glück kam er aufs Podest (3. in Misano).

Zum Vergleich: In den ersten sieben Rennen der Saison klassierte sich Lüthi im Abschlusstraining fünfmal in den «Top Ten», kletterte nach dem Rennen viermal aufs Podest und war einer der aussichtsreichsten Titelkandidaten. Der Einfluss der Trainingsresultate auf den Ausgang des Rennens ist offensichtlich.

Es sind die technischen Probleme bei der Abstimmung der Maschine, die Lüthi alle Titelchancen gekostet haben und der Wendepunkt war die Neuzuteilung der Einheitsmotoren nach dem GP von Katalonien. Lüthis Team erwischte für drei Rennen einen «Schrottmotor» und die ganze Technik geriet durcheinander. Fahrerisch war der Emmentaler immer top. Während der «Trainingsmisere» machte er in den letzten sechs Rennen gegenüber der Trainingsklassierung nicht weniger als 42 Plätze gut. Oder anders gesagt: Durchschnittlich war er im Rennen um acht Ränge besser klassiert als im Training. Bei der enormen Leistungsdichte eine sensationelle Leistung.

Lüthi hat nie eine Sekunde daran gezweifelt dass er nach dem Rennen auf dem Podest stehen oder mindestens einen Platz in den Top drei nur knapp verpassen wurde, wenn er endlich einmal wieder von sehr viel weiter vorne (aus den ersten zwei Reihen) starten könnte.

Nun hat er diese Gelegenheit und er sagt: «Die Ausgangslage ist optimal, aber gewonnen ist noch nichts. Die Basis war von allem Anfang an gut und wir haben mit der Lenkgeometrie in die richtige Richtung gearbeitet. Ich habe das Vertrauen in die Maschine wieder gefunden.»

Oder ist er ganz einfach lockerer, weil die letzte theoretische Titelchance und damit ein gewisser Druck weg ist? «Nein, der Titel war ja schon in den letzten Rennen weit weg. Es ist einfach so, dass wir jetzt eine brauchbare Basis gefunden haben.»

Die WM wird bereits drei Rennen vor Schluss in Malaysia entschieden, wenn WM-Leader Toni Elias nicht mehr als sechs Punkte auf Julian Simon verliert. Kommt Elias vor Simon ins Ziel, ist er in jedem Fall Weltmeister. Gewinnt Simon, muss er Zweiter werden.

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