Monet192«Auf Schweizerdeutsch rappen ist mir zu einfach»
Der St. Galler Karim Russo verfolgt als Monet192 eine Deutschrap-Karriere. Im Interview spricht er über seine neue Single, Geld und seine Mutter.
- von
- afa
Monet 192 ruft sein Mami an. (Video: 20 Minuten)
Karim Russo (21) alias Monet192 will die Deutschrap-Szene erobern. Die Reaktionen im Netz sprechen für sich, der Rapper aus St. Gallen wird über die Landesgrenze hinaus gehypt: Seine erfolgreichsten Songs «Tout le jour» und «Jage die MI000000» erreichten je knapp 2 Millionen Klicks auf Youtube.
Seine Ausbildung als Fachmann Gesundheit in der Psychiatrie hat er abgeschlossen. Nun setzt der St. Galler auf die Musik – und er zielt ganz nach oben.
Karim, wie war das erste Mal im Studio?
Ich dachte mir nur: Fuck, wenn das teuer wird... Ich war echt ein Broke-Boy, unsere Familie hatte nicht viel Cash. Alles, was ich hatte, war mein Lehrgeld – und das habe ich in die Musik investiert.
Wie ist der erste Track angekommen?
Bei meinem ersten Track ‹Lila› im Jahr 2017 sagte eine Patientin aus der Psychiatrie zu mir, er gebe ihr das Gefühl, dass sie den Tag überstehen könne. Da habe ich realisiert, wie sehr Musik einem helfen kann.
Warum rappst du nicht auf Schweizerdeutsch?
Da hatte ich das Limit schnell erreicht. Mir war das zu einfach, es gab keinen Ansporn, krasse Texte zu schreiben. Auf Hochdeutsch habe ich ausserdem eine grössere Reichweite.
Welchen Vibe kriegst du von anderen Schweizer Rappern?
Ich spüre viel Liebe, immer wieder. Auch bei Konzerten, an denen andere Schweizer Acts dabei sind. Die kommen immer direkt zu mir, geben mir die Hand und sagen: «Ey, hueregeil, was du machsch.» Da gibts keinen Neid.
Wie siehts in Deutschland aus?
Niemand checkt, dass ich ein Schweizer bin. Das ist ein gutes Zeichen, klar. Ich kriege aber auch oft als Feedback: «Du machst zwar deutsche Musik, aber der Sound ist irgendwie anders.»
Wie beschreibst du deinen Sound?
Mein Sound ist sehr vielschichtig, weil ich nicht nur Hip-Hop und Trap mache, sondern auch R'n'B reinbringe. Ich beschreibe meine Mucke gern als Trapsoul.
In vielen Songs gehts um Trennungsschmerz. Wie schreibst du, wenn du verliebt bist?
In den positiven Situationen würde ich von den Vorzügen reden, die man in einer Beziehung hat – und sie auf jeden Fall dirty beschreiben.
Deine neue Single «Tu es» ist ziemlich dirty. Bist du momentan also verliebt?
Nein, aber sagen wir es so: Ich geniesse mein Leben recht.
Wie ist «Tu es» entstanden?
Ich war zum ersten Mal in Berlin zum Produzieren. Ich war in der Nacht zuvor feiern, es wurde dirty. Davon handelt der Song. Es ist echt dirty – was werden die Leute von mir denken? Und vor allem: Meine Mutter ...
Welche Reaktionen erwartest du?
Meine Fans werden denken: ‹Was ist das für ein Sauhund?› Aber der Track steht für Lebensfreude und dafür, das Leben zu geniessen. In gewissen Momenten sollte man sich nicht fragen, ob man etwas machen sollte – sondern es einfach tun.
Willst du alles auf die Musik setzen?
Ich habe immer ein Ass im Ärmel, aber Musik ist mein Plan A. Nebenbei baue ich mir auch noch andere Sachen auf, ich produziere Videos und coache Künstler. Ich will etwas haben, mit dem ich Geld verdienen kann und das mir gefällt.
Du rappst «Jage die Mio» – geht es dir ums Geld?
Nein, es ist eine Metapher. Die Million kann für vieles stehen. Liebe zu finden, Freundschaft oder Erfolg in der Karriere zu haben. Jeder Mensch jagt irgendwo die Million.
Was ist dein Ziel?
Ich will der grösste Rapper in fucking Deutschland werden. So etwas hat es noch nie gegeben. Und ich weiss – es wird passieren. Das sage ich voll arrogant, aber auch aus dem Grund, dass ich hart dafür arbeite.
Mit welcher Musik bist du aufgewachsen?
Meine Mutter hat von hartem Hip-Hop bis Bachata wirklich alles laufen lassen. Am Morgen sitzt bei uns die ganze Familie am Tisch und wir hören Musik während dem Zmörgele – ohne Musik in den Tag zu starten, ist für uns unvorstellbar.
Was Monet192 seiner Mutter am Telefon schon immer sagen wollte, erfährst du oben im Video.

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