Angriff auf Youtube?Auf Taylors TV-Kanal ist nur sie zu sehen
In den USA wird es bald einen Streaming-Kanal geben, der ausschliesslich Filmmaterial zu Taylor Swift zeigt. Wozu?
- von
- Martin Fischer
Der US-Mediengigant AT&T ist so etwas wie die amerikanische Swisscom: Gross geworden mit Mobiltelefonie lanciert der Konzern nun ein eigenes Internetfernsehen. Und auf dieser Plattform erhält Taylor Swift ihren ganz eigenen Streaming-Kanal, der «demnächst» online gehen wird: «Taylor Swift Now» wird er heissen.
Zu sehen gibt es dort «einzigartige Videos, Konzertmitschnitte, Behind-the-Scenes-Aufnahmen und Material aus dem Taylor-Swift-Archiv», wie AT&T in einer Mitteilung schreibt. Dazu werden in Zusammenarbeit mit dem Superstar auch fortlaufend Inhalte exklusiv für den Kanal produziert. Vor dem Super Bowl im Februar etwa wird ein Sonderkonzert übertragen.
Ein TV-Kanal also, wo rund um die Uhr Taylor Swift zu sehen ist – und nur Taylor Swift. Wer den Sender schauen will, muss ein Abo bei AT&T haben. Doch was bezweckt die 26-Jährige eigentlich damit? «Sie lanciert hier eine Konkurrenz zu Youtube», sagt Erfolgsproduzent und Labelbesitzer Roman Camenzind gegenüber 20 Minuten.
«Youtube zahlt lächerliche Beträge»
Der Grund: «Youtube zahlt lächerliche Beträge an Musiker aus, das lohnt sich nicht einmal für Stars von Swifts Mega-Format sonderlich. Auf ihrem eigenen Kanal kann sie die von verkaufter Werbung bedeutend höheren Margen erzielen.» Die bestverdienende Musikerin der Welt hat also einen neuen Weg gefunden, noch mehr Geld zu machen.
Während die Einnahmen aus Musikverkäufen dramatisch sinken, sind selbst Superstars gezwungen, laufend neue Strategien auszuprobieren. «Für grosse Künstler wie Taylor Swift ist ein eigener Streaming-Kanal auf jeden Fall lukrativ.» Sie kann aus eigener Kraft sehr grosse Reichweiten erzielen.
Weitere Projekte folgen
Mit dem Kanal ist Taylor Swift der Konkurrenz einen Schritt voraus. Camenzind kann sich gut vorstellen, dass ihr Modell bald Nachahmer findet – wenn sich die Strategie auszahlt. Doch der Experte äussert auch Bedenken: «Ich bin gespannt, wie gut beziehungsweise wie lange das funktioniert. Sie muss viel Content liefern können.» AT&T-Chef John Stankey sagt, dass der Kanal nur ein Teil von einer langfristigen und vielseitigen Zusammenarbeit mit Swift sei.
Einen Vorgeschmack darauf, was es bei «Taylor Swift Now» zu sehen geben könnte, erhalten Sie in der Bildstrecke: Taylor privat, backstage, live. Würden Sie so ein Angebot nutzen? Stimmen Sie ab.
Die jährliche Forbes-Liste nennt insgesamt 100 bestbezahlte Promis aus den Bereichen Musik, Film, Entertainment und Sport. Die Zahlen beziehen sich auf Branchenrichtwerte, Insider-Wissen und Angaben der Stars selbst. Sie fassen die Einnahmen der zurückliegenden zwölf Monate zusammen.