Dr HeimäAuf Wunsch Verstorbener soll fürs Alterszentrum gespendet werden
In Todesanzeigen der an Covid-19 Verstorbenen wird darum gebeten, für allfällige Spenden das Alterszentrum «Dr Heimä» zu berücksichtigen. Ein Hinterbliebener sagt, es sei der Wunsch des Opfers gewesen.
Darum gehts
Im Oktober sollen neun Personen im Alters- und Pflegezentrum «Dr Heimä» in Giswil im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben sein.
Der Hinschied von sieben Personen wurde bisher in sechs Todesanzeigen bekannt gemacht.
Ein Ehepaar ist laut Todesanzeige innerhalb von drei Tagen nacheinander verstorben.
In vier Todesanzeigen wird darauf hingewiesen, dass das betroffene Alters- und Pflegezentrum mit Spenden berücksichtigt werden soll.
Im Oktober sollen neun Personen im Alters- und Pflegezentrum «Dr Heimä» in Giswil im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben sein. Der Hinschied von sieben Personen wurde bisher in sechs Todesanzeigen bekannt gemacht. In einer dieser Todesanzeige ist sogar zu lesen, dass ein Ehepaar mit den Jahrgängen 1932 und 1933 innerhalb von drei Tagen nacheinander verstorben war.
In Todesanzeigen wird oft darauf hingewiesen, welchen Hilfsorganisationen Geld gespendet werden soll, wenn eine Person, welche den Verstorbenen nahe stand, dies auch möchte. In vier Todesanzeigen wird erwähnt, dass das betroffene Alters- und Pflegezentrum mit Spenden berücksichtigt werden soll. Wie ein Hinterbliebener*, der namentlich nicht genannt werden möchte, auf Anfrage sagt, habe dies in der Familie zu Diskussionen geführt.
«Wir hatten nie interveniert»
«Es war aber der ausdrückliche Wunsch, den der Verstorbene geäussert hatte, bevor die Krankheit ausbrach», sagt der Hinterbliebene. Die Familie habe darum den Wunsch des Angehörigen erfüllt. Obwohl er und seine Familie das Heim und das Zimmer des Verwandten immer mit Masken betreten hätten, seien sie vom Verwandten immer wieder darauf hingewiesen worden, dass dies nicht nötig sei: «Die Angestellten im Heim hatten immer gute Arbeit geleistet und ich möchte nicht bewerten, ob sie Fehler machten, weil sie keine Masken trugen». Laut seinen Aussagen, sei das Thema Masken-Tragen weder vom verstorbenen Angehörigen noch von ihm oder anderen Familienmitgliedern thematisiert worden. «Wir hatten deswegen auch nie interveniert», sagt der Mann weiter.
Laut «Dr Heimä» noch drei Personen in Isolation
Das Heim soll gegen das Arbeitsgesetz und die «Covid-19-Verordnung besondere Lage» verstossen haben. Im Sommer trug das Heimpersonal keine Masken, «sofern es die Situation zuliess». Der Fall wurde bekannt, weil Angehörige und das Pflegepersonal die Öffentlichkeit suchten. Neben der Polizei ermittelt laut der Sonntagszeitung nun auch die Staatsanwaltschaft gegen die Verantwortlichen.
Wie auf der Webseite zu lesen ist waren am Sonntag noch drei Personen in Isolation: «Ihnen wünschen wir eine rasche und unkomplizierte Genesung. Alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner sind negativ getestet oder genesen. Unser Haus bleibt weiterhin geschlossen. Besuche sind leider nicht möglich», so das Heim weiter. Neben der Polizei ermittelt laut der Sonntagszeitung nun auch die Staatsanwaltschaft gegen die Verantwortlichen. Für sie gilt die Unschuldsvermutung.