«Transition»Aus Auto wird Flugzeug wird Auto
Wird der Traum vom fliegenden Auto für jedermann endlich Wirklichkeit? In den USA hat erstmals ein solches Vehikel die Zulassung der Luftfahrtbehörde erhalten. Was kommt als Nächstes?
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- hes
Ist es ein Flugzeug? Ist es ein Auto? Weder noch – oder beides, je nachdem: Wie der «Telegraph» berichtet, hat mit dem «Transition» der US-Firma Terrafugia erstmals ein flugfähiges Auto den Segen der amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA erhalten. Somit steht einer Serienproduktion nichts mehr im Wege.
Cool, aber teuer
Der Zweisitzer verfügt über elektrisch zusammenklappbare Flügel und soll von Flughäfen oder Privatgrundstücken aus abheben dürfen. Alles, was es dazu brauche, sei eine gut 500 Meter lange Startbahn und eine Fluglizenz. Letztere könne allerdings bereits nach 20 Flugstunden erworben werden. Die Reisegeschwindigkeit in der Luft beträgt laut Terrafugia umgerechnet 185 Stundenkilometer, die Reichweite immerhin 740 Kilometer. Einziger Haken: der Preis. Etwa 210 000 Franken muss man berappen, um den «Transition» sein Eigen nennen zu dürfen. Sobald das Flugauto jedoch in Serie geht, ist davon auszugehen, dass die Preise noch fallen werden.
Wer hats erfunden?
Immer wieder machen mehr oder weniger seriöse Unternehmen mit dem angeblich «ersten Flugauto der Welt» von sich reden. Die meisten davon haben jedoch das Reissbrett nie verlassen. Eine Ausnahme bildet der «Skycar» von Moller International, der es bislang jedoch nur als Prototyp in die Luft schaffte. Unter dem gleichen Namen entwickelte auch die britische Firma Parajet einen – allerdings leichten – Luftflitzer, der dafür aber mit Biotreibstoff funktioniert.
Was fehlt noch?
Immerhin gibt es sie noch, die Tüftler, die an ihrem Traum festhalten und das vermeintlich Unmögliche möglich machen wollen. Manchmal haben sie auch Erfolg – man denke nur an die in den 70er-Jahren populäre Vision des «Bildtelefons», heute besser bekannt unter dem Namen Handy oder Smartphone.
Ob dem «Transition» tatsächlich der Durchbruch gelingen und er in Zukunft das bevorzugte Fortbewegungsmittel der Menschen darstellen wird, bleibt jedoch abzuwarten. Zu oft wurden uns revolutionäre Erfindungen versprochen, die jedoch – wenn überhaupt – nie für die breite Masse verwirklicht wurden. Ein paar Beispiele:
Der Jetpack, ...
... auch Raketenrucksack genannt. Die Idee geistert bereits seit den 1920er-Jahren durch die Köpfe von Science-Fiction-Fans und solchen, die es einfach nur eilig haben. Abgesehen von ein paar Auftritten in diversen Filmen und Serien («James Bond», «Ein Colt für alle Fälle») ist bis heute aber nicht viel davon zu sehen. Das Problem liegt bislang vor allem bei der geringen Flugdauer und beim Treibstoff, der sehr instabil und damit gefährlich ist.
Tarnkappe/-mantel
Bereits in der griechischen Mythologie benutzten Gestalten wie Perseus oder Hades Kopfbedeckungen, die sie für ihre Feinde unsichtbar machten. Die Idee ist also bereits Tausende von Jahren alt. Und siehe da: Im März 2010 vermeldeten Forscher aus Karlsruhe, einen winzigen Tarnumhang geschneidert zu haben, der das Licht um ein Objekt lenkt und dieses für den Betrachter unsichtbar macht. Allerdings sei es mit der aktuellen Technologie noch nicht möglich, grössere Objekte «verschwinden» zu lassen. Es heisst also weiterhin abwarten und Tee trinken.
«Beamen»
Scotty und Captain Kirk können ein Lied davon singen, und auch Jeff Goldblum alias Seth Brundle («Die Fliege») hat seine Erfahrungen mit der Teletransportation gemacht. Doch nicht nur im Film oder in der Theorie, auch in der Realität ist das «Beamen» durchaus möglich. So machte der österreichische Quantenphysiker Anton Zeilinger im Jahr 1997 Schlagzeilen, als es ihm und seinem Forscherteam erstmals gelang, Photonen an einem Ort verschwinden und zeitgleich an einem anderen wieder auftauchen zu lassen. Und im Mai 2010 konnten chinesische Wissenschaftler sogar eine erfolgreiche Quantenteleportation über eine Entfernung von 16 Kilometern vermelden. Es ist also vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, bis wir schnell mal nach Sydney oder Los Angeles zum Abendessen «gehen» können.
Zeitmaschine
Wer hätte nicht gern Marty McFlys DeLorean aus «Zurück in die Zukunft»? Auch hier gilt: Theoretisch sind Zeitreisen möglich. Die Meinungen darüber, in welche Richtung – also in die Zukunft, die Vergangenheit oder beides, gehen allerdings stark auseinander. Auch sollte zuvor noch die Sache mit dem Grossvaterparadoxon geklärt werden (Was passiert mit mir, wenn ich in die Zeit vor die Geburt meines Vaters zurückreise und meinen Grossvater umbringe?). Wie auch immer, eine gute Nachricht gibts in dieser Hinsicht: Wenn auch ohne Flux-Kompensator, so kann man doch den Original-DeLorean aus den 80ern inzwischen wieder käuflich erwerben.