«Forbes»-Beitrag: 10 Gründe, warum alle das HR hassen

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PersonalabteilungenAus diesen 10 Gründen ist das HR so verhasst

Ausgerechnet die Abteilung, die eigentlich für das Wohlbefinden der Angestellten verantwortlich wäre, werde vielerorts als Ärgernis empfunden. Hier findest du die wichtigsten Gründe, warum.

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In vielen Firmen ist das HR die bei weitem unbeliebteste Abteilung. 

In vielen Firmen ist das HR die bei weitem unbeliebteste Abteilung. 

IMAGO/Panthermedia
Viele Angestellten nehmen die Personalabteilung als Ärgernis wahr, dessen Daseinszweck versandet ist. Statt das Leben der Mitarbeitenden zu erleichtern, erschwert sie es meist.

Viele Angestellten nehmen die Personalabteilung als Ärgernis wahr, dessen Daseinszweck versandet ist. Statt das Leben der Mitarbeitenden zu erleichtern, erschwert sie es meist.

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Die Gründe für den Hass auf die Personalabteilung sind vielerlei: Jahresgespräche, Gruppenarbeiten, die dauernd neuen Umfragen oder die zahlreichen Vorschriften und Reglemente.

Die Gründe für den Hass auf die Personalabteilung sind vielerlei: Jahresgespräche, Gruppenarbeiten, die dauernd neuen Umfragen oder die zahlreichen Vorschriften und Reglemente.

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Darum gehts

  • Die Personalabteilung hat in vielen Firmen einen schlechten Ruf.

  • Viele Angestellten nehmen die Personalabteilung als Ärgernis wahr, dessen Daseinszweck versandet ist. Statt das Leben der Mitarbeitenden zu erleichtern, erschwere sie es meist.

  • Dafür sind laut «Forbes» vorwiegend zehn Gründe verantwortlich.

Das Wort HR, Human Resources, erweckt bei vielen Angestellten mulmige Gefühle; kaum eine andere firmeninterne Abteilung ist gleichermassen unbeliebt. Genau die Abteilung, die eigentlich das Wort «Human» in seinem Namen trägt und für die Angestellten da sein soll, wird also eher als Störenfried betrachtet. 

Viele Angestellten nehmen die Personalabteilung als Ärgernis wahr, dessen Daseinszweck versandet ist. Statt das Leben der Mitarbeitenden zu erleichtern, erschwert sie es meist. Unter Zynikerinnen und Zyniker hat das Kürzel HR deshalb längst eine andere Bedeutung erhalten: es steht für «Human Remains» (menschliche Überreste) oder «Human Restraint» (Zurückhaltung des Personals).

10 Gründe, warum alle HR hassen

Die Gründe für den Hass auf die Personalabteilung sind vielerlei: Jahresgespräche, Gruppenarbeiten, die dauernd neuen Umfragen oder die zahlreichen Vorschriften und Reglemente. Gemäss «Forbes» sollen es vor allem zehn Gründe sein, die zu dem schlechten Ruf der Personalabteilung beitragen.

  1. Die Personalabteilung scheine meist die Seite des Arbeitgebers zu repräsentieren, statt den Arbeitnehmenden zu unterstützen.

  2. Die Personalabteilung scheine die Mitarbeitenden schon bei kleinen Verstössen in Schwierigkeiten bringen zu wollen.

  3. Viele Angestellten erachten die Personalverantwortlichen nicht als vertrauenswürdig, sondern sehen sie eher als Feind. Daher können die Angestellten ihre Sorgen nicht hemmungslos mitteilen.

  4. Personalverantwortliche würden oft untätig zusehen, wenn inkompetente und missbräuchliche Vorgesetzte ihre Angestellten schlecht behandeln.

  5. Personalverantwortliche sind zwar Experten in ihrem Gebiet, wissen aber oftmals nur wenig über das Unternehmen, für das sie arbeiten. Die Arbeit der Angestellten und deren Herausforderungen sind ihnen daher meist unbekannt. 

  6. Die Personalabteilung gebe oft Richtlinien vor, anstatt sich aktiv für die Beseitigung von Hindernissen einzusetzen, mit denen ihre Angestellten konfrontiert sind. 

  7. Sie sprechen daher mehr über Richtlinien, Vergünstigungen und andere Ankündigungen als über Kultur, Ängste, Vertrauen, Konflikte oder eines der unzähligen menschlichen Probleme, die in jeder Organisation auftreten.

  8. Personalverantwortliche werden als politisch oder egoistisch angesehen, die mehr um ihren eigenen Platz in der Hackordnung des Unternehmens besorgt sind als um das Wohlergehen des Teams.

  9. Die Personalabteilung arbeite oft strikt nach Vorschrift, ohne Ausnahmen zu machen. Individuelle Anliegen der Angestellten bleiben daher oft aussen vor.

  10. Personalverantwortliche, die in ihren Organisationen Kulturminister sein könnten, werden stattdessen zu oft als Kulturkiller angesehen.

Viele dieser Punkte gründen in der Art der menschlichen Natur, die Welt in zwei Gruppen aufzuteilen: Wir und Sie, also Arbeitnehmende und HR. Personaler werden daher oft als Feind betrachtet. Dies muss jedoch nicht zwingend so bleiben. Liz Ryan ruft in ihrem «Forbes»-Beitrag Personalverantwortliche und Angestellte dazu auf, gemeinsam über ihre Probleme zu sprechen und die menschliche Seite eines jeden, mit dem Sie arbeiten, zu würdigen.

Hast du dich auch schon übers HR geärgert?

Was sagen Experten dazu?

Antoinette Weibel, Professorin für Personalmanagement an der Uni St. Gallen, kann die Kritik an ihrem Fachgebiet durchaus verstehen. Sie teilt die Ansicht, dass das HR in vielen Unternehmen lediglich verwalte und als Kontrollinstanz wahrgenommen wird. Insbesondere Jahresgespräche haben ihren ursprünglichen Zweck verloren. Sie wurden eingeführt, «damit die Vorgesetzten wenigstens einmal im Jahr das Selbstverständliche tun: Mit ihren Mitarbeitenden darüber reden, wie es so läuft», erklärt sie gegenüber der «Sonntagszeitung». Mittlerweile seien sie aber vielerorts zu inhaltslosen Pflichtübungen herangewachsen.

Nicht nur Jahresgespräche sind meist nutzlos: Eine Studie der Harvard-Universität hat ergeben, dass das Gros der Bemühungen des HR im Schnitt keine positiven Auswirkungen hat. Dennoch halte man strikt daran fest und nerve damit die Angestellten. Der Grund: «Ein Unternehmen steht bei Rechtsstreitigkeiten besser da, wenn es nachweisen kann, allerhand präventive Massnahmen getroffen zu haben», erklärt Frank Dobbin von der Harvard-Universität.

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