Ausländer am Steuerknüppel bei der Luftwaffe?
Die Schweizer Luftwaffe sucht Lösungen für ihren Pilotenmangel. Geprüft wird unter anderem die Anstellung von ausländischen Piloten.
Der Luftwaffensprecher Jürg Nussbaum bestätigte einen Bericht der Gratiszeitung «News» vom Freitag. Zur Diskussion stehen auch andere Massnahmen.
Insgesamt sind laut Nussbaum zehn Prozent der rund 200 Flugzeug- und Helikopterpilotenstellen unbesetzt. Trotz dem Pilotenmangel habe und werde die Luftwaffe aber alle wichtigen Aufträge erfüllen können. Der Unterbestand habe aber zur Folge, dass einzelne Piloten stärker belastet würden. Bei der Sicherheit gebe es aber keine Kompromisse. In Folge der Situation wurde bei der Luftwaffe ein Brainstorming durchgeführt. Ziel sind Lösungswege, um den Engpass zu überbrücken, beziehungsweise zu beheben. Eine Idee stelle dabei die Anstellung ausländischer Piloten dar. Dies werde derzeit geprüft. Ebenfalls abgeklärt werde auch, unter welchen Rahmenbedingungen eine allfällige Anstellung erfolgen könnte. Es ist laut Nussbaum zudem offen, wer den Grundsatzentscheid für die Anstellung ausländischer Piloten fällen müsste. Eine weitere Idee zur Behebung des Pilotenmangels ist die Reaktivierung von pensionierten Berufsmilitärpiloten, die eine gewisse Entspannung der Situation bringen könnten. Zudem könnten auch frühere Militärpiloten, die in die Privatwirtschaft abgewandert sind, wieder angestellt werden.
Im Sinne einer Blutauffrischung bei der Luftwaffe war laut Nussbaum in früheren Jahren die Abwanderung einer geringen Zahl von Piloten zur Swissair gewollt gewesen. Mit dem Zusammenbruch der Swissair seien in der Folge auch keine neuen Piloten mehr angestellt worden. Nachdem aber die Swiss nun wieder Piloten benötige, sei die Abwanderung kurzfristig grösser ausgefallen als vorher. (dapd)