Chaos beim FC Luzern«Aussagen sind schockierend» – so reagiert der FCL auf Alpstaeg-Vorwürfe
Eine Lösung im Kampf um den FC Luzern ist nicht abzusehen. Investor Alpstaeg und der Verwaltungsrat des FC Luzern geben sich weiterhin auf die Mütze.
Darum gehts
Beim FC Luzern brennt die Hütte ununterbrochen.
Der Vorstand reagiert auf Klagen von Investor Bernhard Alpstaeg.
Alpstaeg wolle sie nur unter Druck setzen, heisst es.
Das Chaos um Investor Bernhard Alpstaeg und den FC Luzern nimmt kein Ende. Am Dienstag wurde bekannt, dass der 77-Jährige erneut juristisch gegen den Verwaltungsrat des FC Luzern vorgeht – dies mit weiteren Klagen. Alpstaeg begründete: «Der Kampf geht nur gegen den Verwaltungsrat, vor allem gegen Herr Josef Bieri. Ein Teil der Aktien ist mir gestohlen worden, dagegen wehre ich mich.»
Nun, am Mittwoch, haben die FCL-Verantwortlichen mit einer Pressekonferenz reagiert. Verwaltungsrätin Ursula Engelberger-Koller meint: «Wir haben festgestellt, dass er nicht der rechtmässige Eigentümer ist.» Die Aktien seien ihm nicht gestohlen worden. Man habe nur frühere Fehler korrigiert. Die Klagen seien «blosse Druck- und Einschüchterungsversuche», so Engelberger-Koller. Alpstaeg habe sie sogar bei der Anwaltskammer angeschwärzt und wollte, dass der Anwältin ihr Anwaltspatent entzogen werde. Engelberg-Koller sagte weiter: «Der Verwaltungsrat lässt sich nicht unter Druck setzen.» Man werde nicht wegschauen.
Verwaltungsrat hat reines Gewissen
Vizepräsident Josef Bieri betonte, dass er sich nicht am Verein bereichern wolle, wie es Alpstaeg ihm vorwirft. «Diese Aussagen sind schockierend und das ist tief verletzend für mich», so Bieri. Man habe ein absolut reines Gewissen und arbeite gewissenhaft. «Der liebe Bernhard hat damit Mühe», so Bieri. Der Club stehe keineswegs finanziell am Abgrund. Man habe unter anderem ein riesiges Transferpotenzial. Auch deshalb habe er für die nächste Saison eine Bankgarantie gegeben. Er sei schliesslich überzeugt vom Verein. Die Stimmung intern sei auch extrem gut. Man sei aufgrund der aktuellen Umstände noch viel näher gerückt.
Das Ziel des Verwaltungsrats sei es, weiterhin von einem Mehrheitsaktionär wegzukommen. Man könne sich auch dann eine Zusammenarbeit mit Alpstaeg vorstellen, erklärt Präsident Wolf. Für diesen komme das aber nicht infrage. Wolf: «Von ihm kommt kein anderer Lösungsansatz. Es geht ihm nur darum, dass er die 52 Prozent der Aktien hat.»
Es ist das nächste Kapitel in einem langen Streit, der seit Monaten zwischen Alpstaegs Stadion Luzern AG und der FCL Holding AG, die den Fussballbetrieb organisiert, tobt. Endgültig eskaliert war er im letzten Oktober mit einem «Blick»-Interview von Bernhard Alpstaeg, in dem er über den angedachten Rauswurf der FCL-Führung sprach. Der Club schoss daraufhin zurück und stellte sich hinter die Verantwortlichen.
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