Proteste in Wien: Ausschreitungen wegen Akademikerball

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Proteste in WienAusschreitungen wegen Akademikerball

5000 Menschen demonstrierten gegen den Akademikerball der FPÖ in Wien – 38 davon wurden bei kleineren Ausschreitungen festgenommen.

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Rund 5000 Demonstranten protestierten am 30. Januar 2015 gegen den Akademikerball der österreichischen Partei FPÖ. 38 Protestler wurden dabei festgenommen.

Rund 5000 Demonstranten protestierten am 30. Januar 2015 gegen den Akademikerball der österreichischen Partei FPÖ. 38 Protestler wurden dabei festgenommen.

Keystone/Herbert P.oczeret
Die Polizei war mit einem Grossaufgebot von 2500 Beamten im Einsatz. Teile der Wiener Innenstadt waren Sperrgebiet.

Die Polizei war mit einem Grossaufgebot von 2500 Beamten im Einsatz. Teile der Wiener Innenstadt waren Sperrgebiet.

Keystone/Herbert P.oczeret
Der Ball findet in der Hofburg statt, für die linke Szene wird der Event jedes Jahr wieder zur Zielscheibe.

Der Ball findet in der Hofburg statt, für die linke Szene wird der Event jedes Jahr wieder zur Zielscheibe.

Keystone/Roland Schlager

Bei Demonstrationen gegen einen von Rechtspopulisten organisierten Ball in Wien sind mindestens zwei Menschen verletzt und Dutzende Aktivisten festgenommen worden.

Nach Polizeischätzungen kamen am Freitagabend rund 5000 Demonstranten zu dem Protest, der sich gegen das Fest in der Hofburg richtete. Veranstaltet wird der Wiener Akademikerball von der rechten FPÖ, die als ausländerfeindlich gilt und einige Unterstützer in Neonazikreisen haben soll.

Einige der Protestteilnehmer warfen Feuerwerkskörper und versuchten, Polizeibarrikaden zu durchbrechen. Mindestens ein Polizist wurde durch die Böller «verwundet», wie Polizeisprecher Johann Golob berichtete. Auch ein Demonstrant habe sich Verletzungen zugezogen. Bis kurz vor Mitternacht kam es zu 38 Festnahmen. Anschliessend löste sich die Menge allmählich auf.

Neonazis am Ball zu Gast?

Wie hoch der Schaden durch Vandalismus sei, liess sich Golob zufolge in der Nacht noch nicht abschätzen. Im vergangenen Jahr hatte er mehr als eine Million Euro betragen.

Bälle in Wien haben jahrhundertealte Tradition. Linke Gruppierungen kritisieren, dass die opulenteren Feste in der österreichischen Hauptstadt nur ein Stelldichein für die Reichen seien. Keine Veranstaltung findet jedoch so viel Opposition wie der Akademikerball, der seit 60 Jahren unter verschiedenen Namen stattfindet. Die Demonstranten sagen, unter den Gästen seien Neonazis und andere Extremisten aus Österreich und dem Ausland. Die Organisatoren dementieren das. (sda)

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