Mühleberg BE«Aussergewöhnliche Sichtung» – Leser filmt schwimmende Wildsau auf der Flucht
Beim Angeln sichteten zwei Männer eine Wildsau im Wasser. Das Tier durchquerte den Wohlensee und flüchtete dann in den Wald.
- von
- Gabriela Rullo
Die Wildsau durchquerte schwimmend den Wohlensee.
Darum gehts
«Zuerst dachten wir, es sei ein Schäferhund», sagt S.H.* (26) zu 20 Minuten. Am Montagnachmittag waren er und sein Freund N.H. (26) auf einem Boot beim Angeln, als sie plötzlich eine Wildsau im Wohlensee schwimmen sahen. Sie wollten das Tier nicht verängstigen und machten deshalb mit dem Boot einen Bogen um es. «Wir haben an dem Tag zwar beim Fischen nichts gefangen, aber dank der Wildsau-Sichtung erlebten wir trotzdem ein Highlight», erzählt S.H.
Hast du auch schon mal ein Wildschwein gesichtet?
Als das Wildschwein an Land kam, sei es in den Wald gerannt. «Das Tier ist etwa 500 Meter geschwommen. Es war sicher ausser Atem», so S.H. Öfters anzutreffen seien in dieser Gegend etwa Eisvögel und Biber. N.H.s Vater sei Jäger und ihm sei bekannt, dass es in der Region ein paar Wildschweine gebe. Trotzdem sagt S.H.: «So etwas habe ich noch nie gesehen».
Eine aussergewöhnliche Sichtung
Ruedi Zbinden, Einsatzleiter der Wildhut Region Mittelland, sah sich auf Anfrage von 20 Minuten das News-Scout-Video an. «Das ist aussergewöhnlich. Eine Wildsau geht nicht freiwillig tagsüber ins Wasser», erklärt Zbinden. Trotzdem seien Wildschweine sehr gute Schwimmer.
Am Montag durfte im Kanton Bern gejagt werden. Zbinden kann sich gut vorstellen, dass das Tier von einem Jagdhund in die Flucht getrieben wurde. Allgemein seien Wildschwein-Sichtungen am Tag sehr unüblich. «Die Tiere haben einen gut ausgeprägten Gehör- und Riechsinn. Sie bemerken die Anwesenheit eines Menschen schon im Voraus und meiden den Menschenkontakt. Deshalb kann man sie selten sichten», fügt der Wildhüter hinzu.
Wildschwein-Sichtungen sollen nur gemeldet werden, wenn das Tier verletzt scheint. Ansonsten soll man laut Zbinden einfach Freude an der seltenen Begegnung haben. Im Fall eines Muttertiers mit Ferkeln sei jedoch Vorsicht geboten, weil das Tier aggressiv reagieren könnte.
* Name der Redaktion bekannt

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