Belgien: Autofahrer attackiert Tor einer Kaserne

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BelgienAutofahrer attackiert Tor einer Kaserne

Im Süden Belgiens wollte ein maskierter Angreifer mit seinem Wagen das Tor einer Militärkaserne durchbrechen. Er konnte später festgenommen werden.

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Ein Autofahrer hat am Montag im Süden Belgiens versucht, das Tor einer Kaserne zu durchbrechen. Soldaten feuerten Warnschüsse und trieben den Mann zunächst in die Flucht, wie die Regierung mitteilte. Nach einer dreistündigen Grossfahndung mit Hubschraubern wurde dann ein Verdächtiger festgenommen. Die Behörden hatten aber nach eigenen Angaben zunächst keine Hinweise auf einen Terrorakt.

Der Zwischenfall ereignete sich nahe der Stadt Namur südlich von Brüssel. In der Kaserne im Vorort Flawinne ist das Zweite Kommandobataillon untergebracht. Die Motive des Eindringlings seien unklar, sagte der belgische Verteidigungsminister Steven Vandeput. Aber es sei «mit Sicherheit ein aggressiver Akt gegen die Kaserne».

Doch fehlten zunächst Hinweise, dass es sich um eine von langer Hand vorbereitete Attacke handelte. Der Angreifer nutzte sein eigenes Auto und hatte keine Waffe oder Sprengstoff dabei, wie die Staatsanwaltschaft erklärte. Der Mann stamme aus der Region und sei zwischen 30 und 40 Jahre alt, sagte ein Sprecher. Nach seiner Flucht habe er sich bei Anwohnern in der Region zu verstecken versucht.

Ein Mann auf der Flucht

«Es war eher ein Mann auf der Flucht als ein bedrohlicher Mann», sagte der Sprecher. Als radikal sei der Mann nicht bekannt, auch sei er bei den Sicherheitsbehörden noch nicht in Erscheinung getreten.

Belgien ist in höchster Alarmbereitschaft seit dem Angriff eines islamistischen Attentäters auf das Jüdische Museum in Brüssel im Mai 2014, bei dem vier Menschen ums Leben kamen. Im Januar tötete die Polizei bei einer Anti-Terror-Razzia in der ostbelgischen Stadt Verviers zwei Männer und nahm eine dritte Person fest. Die Gruppe soll einen grossen Anschlag geplant haben.

Belgien gilt - gemessen an der Bevölkerungszahl - als grösstes Rekrutierungsbecken für Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien und im Irak. Die Behörden sorgen sich, dass Rückkehrer Anschläge verüben könnten. (slw/sda)

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