SyrienAya überlebte Erdbeben wie durch ein Wunder – jetzt wollen sie Tausende adoptieren
Das Neugeborene konnte im nördlichen Syrien unter den Trümmern geborgen werden, während seine Familie verstarb. Bereits haben viele Leute angekündigt, dass sie die kleine Aya gerne adoptieren würden.

- von
- Reto Bollmann
Darum gehts
Ein Baby, das noch per Nabelschnur mit seiner verstorbenen Mutter verbunden war, konnte in Syrien geborgen werden.
Das auf den Namen Aya getaufte Baby befindet sich in einem stabilen Zustand, jedoch kamen seine anderen Familienmitglieder beim Beben ums Leben.
Bereits haben Tausende angeboten, die Kleine zu adoptieren.
Die Zahl der Toten nach den Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist inzwischen auf mehr als 20’000 gestiegen. Die Lage ist dramatisch und die Aussicht darauf, weitere Überlebende zu finden, schwindet immer mehr. Doch gibt es auch vereinzelte positive Geschichten, wie jene des Babys, das entgegen aller Erwartungen überlebte.
Als Aya im Norden Syriens unter Trümmern gefunden wurde, war sie noch durch die Nabelschnur mit ihrer Mutter verbunden. «Wir haben die Nabelschnur durchtrennt und mein Cousin hat das Baby ins Spital gebracht», schildert einer der Retter die Szenen. «Wir haben Trümmer weggeräumt und diese Kleine gefunden, gelobt sei Gott.»
Im Nordwesten von Syrien konnte ein neugeborenes Kind geborgen werden – dieses wurde mittlerweile auf den Namen Aya getauft. Sie ist in einem stabilen Zustand.
Aya bedeutet auf Arabisch «Wunder». Videos von ihrer Rettung gingen in den sozialen Medien viral: Die Aufnahmen zeigen einen Mann, der aus den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes rennt und ein staubbedecktes Baby in der Hand hält. Khalil al-Suwadi, ein entfernter Verwandter, brachte das Neugeborene zu Dr. Marouf in die syrische Stadt Afrin.
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«Sie kam am Montag in einem sehr schlechten Zustand an, hatte Beulen, blaue Flecken, war kalt und atmete kaum», so Hani Marouf, der Kinderarzt, der sie betreut. Ihr Zustand sei jetzt stabil.
«Würde ihr gerne ein anständiges Leben ermöglichen»
Bereits haben Tausende von Menschen in den sozialen Medien nach Details gefragt, um Aya adoptieren zu können, wie die BBC berichtet. «Ich würde sie gerne adoptieren und ihr ein anständiges Leben ermöglichen», kommentierte eine Person. Ein kuwaitischer Fernsehmoderator sagte, er sei bereit, sich um das Kind zu kümmern und es zu adoptieren, wenn die rechtlichen Verfahren es zuliessen.
Doch der Leiter des Spitals, Khalid Attiah, winkt ob der vielen Anfragen ab. «Ich werde niemandem erlauben, sie zu adoptieren. Bis ihre entfernte Familie zurückkehrt, behandle ich sie wie eines meiner eigenen Kinder», so Attiah. Im Moment stillt seine Frau sie zusammen mit ihrer eigenen viermonatigen Tochter.
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