18 Monate HaftBabysitter vergriff sich an Kleinkindern
Ein 45-jähriger Schweizer vergriff sich wiederholt an acht Kindern und filmte seine Taten. Nun wurde er verurteilt.
- von
- num

Der Mann stand gestern vor dem Bezirksgericht Kreuzlingen.
«Ich bereue es sehr, was ich getan habe. Ich mache mir permanent Vorwürfe, verachte mich», sagte der 45-jährige Schweizer vor dem Bezirksgericht Kreuzlingen. «Ich wäre lieber tot und könnte dafür alles rückgängig machen. Aber das geht leider nicht.»
Wie die «Thurgauer Zeitung» heute schreibt, erschien der IV-Rentner zwei Stunden zu spät vor Gericht. Dort lauschte er regungslos der Verlesung der Anklage: Zwischen 2001 und 2008 vergriff er sich an insgesamt 8 Kindern im Alter zwischen 3 und 13 Jahren.
In dieser Zeit jobbte er als Gitarrenlehrer und Babysitter und kam so mit seinen Opfern in Kontakt. Mit vorgängig versteckten Kameras filmte er, wie er die Buben betatscht - für ihn eine zwanghafte Handlung.
Selbst von Buben vergewaltigt
Der Mann hatte selbst eine grausame Kindheit erlebt. Aufgewachsen war er in einem katholischen Heim, in dem er von seinen älteren Mitschülern geschlagen und vergewaltigt wurde. Er leide an einer erheblichen Persönlichkeitsstörung, sei chronisch depressiv und habe jeden zweiten Tag Suizidgedanken, sagte er vor Gericht.
Sein Verteidiger argumentierte, dass der Mann nie physische Gewalt angewandt habe. Seit drei Jahren ist er bei einem Therapeut in Behandlung und nimmt Medikamente, die ihm offenbar helfen. Diese Therapie möchte er weiterführen. Gemäss der «Thurgauer Zeitung» sagte er: «Meine Libido ist praktisch nicht mehr vorhanden.» Die Präparate liessen ihm sogar Brüste wachsen.
Das Gericht folgte dem Antrag des Staatsanwalts, der eine unbedingte Haftstrafe von fünf Jahren gefordert hatte, nicht. Es verurteilte den Mann wegen mehrfacher Schändung, mehrfacher sexueller Handlungen mit Kindern und Pornografie zu einer teilbedingten Haftstrafe von 36 Monaten. 18 Monate davon muss er hinter Gittern verbringen.