Regierungsrats-Ersatzwahl: Bäumle verzichtet, Jositsch bereit

Aktualisiert

Regierungsrats-ErsatzwahlBäumle verzichtet, Jositsch bereit

Überraschende Wende bei der Ersatzwahl in den Regierungsrat: Martin Bäumle (GLP) zieht seine Kandidatur zurück. Bei der SP steht Daniel Jositsch bereit.

von
Roman Hodel

Aus dem Dreikampf um die Nachfolge der zurücktretenden SVP-Regierungsrätin Rita Fuhrer wird neu ein Zweikampf: Martin Bäumle zog seine Kandidatur gestern Abend überraschend zurück – die Grün­liberalen willigten mit 43:1 Stimmen ein. «Die SP hat mit ihrer Kandidatur das Fass zum Überlaufen gebracht», so Bäumle.

Mit Blick auf die finanziellen und persönlichen Ressourcen sowie den fehlenden Support von links sei der Entscheid richtig. Bäumles Wahlchancen waren gesunken, nachdem die SP vorgestern beschlossen hatte, mit einer eigenen Kandidatur gegen die SVP und die Grünliberalen anzutreten.

Als heisse Kandidaten werden vor allem Nationalrat Daniel Jositsch, aber auch Nationalrätin Chantal Galladé gehandelt. «Ich sage nicht Nein», so Galladé. Und Jositsch meinte: «Wenn die Partei mich fragt, werde ich es mir ernsthaft überlegen.» Und, hat sie gefragt? Parteipräsident Stefan Feldmann sagte gestern bloss: «Die Gespräche mit diversen möglichen Kandidaten laufen, Namen nennen wir in den nächsten Tagen.»

Doch egal mit welchem Kandidaten die SP antritt, der Politologe Michael Hermann ist überzeugt, dass es für die Genossen am 29. November «schwer» wird: «Wenn die SVP mit dem regierungserfahrenen Ernst Stocker antritt, stehen ihre Chancen gut, den Sitz zu verteidigen.» Man dürfe nicht vergessen, dass Zürich ein bürgerlicher Kanton sei.

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