Bagdads Leichenhalle im Juli mit 1800 neuen Leichen
In die Leichenhalle der irakischen Hauptstadt Bagdad wurden im Juli mehr als 1800 Tote gebracht. Nur ein Bruchteil davon ist eines natürlichen Todes gestorben.
Etwa 90 Prozent davon seien gewaltsam ums Leben gekommen, sagte der stellvertretende Leiter der Leichenhalle, Abdul Rassak al-Obaidi.
Die Zahl der Toten sei von 1595 im Juni auf 1815 im Juli gestiegen. Der sprunghafte Anstieg zeigt, wie stark die Gewalt in Bagdad zuletzt zugenommen hat. Die Zahlen der Leichenhalle liegen über den offiziellen Angaben der irakischen Ministerien.
Seit Anfang Juli gehen die irakischen Sicherheitskräfte verstärkt gegen Aufständische und Anhänger der Extremistenorganisation El Kaida vor. Gleichzeitig verging in den vergangenen Wochen aber auch kaum ein Tag ohne Anschläge oder Überfälle.
Die anhaltende Gewalt richtet sich dabei nicht nur gegen ausländische Soldaten, sondern auch gegen Mitglieder der jeweilig anderen Bevölkerungs- und Religionsgruppen. Nach Ansicht führender US-Generäle droht der Irak immer mehr in einen Bürgerkrieg abzugleiten. (sda)