Bakom-Studie: Handytarife in der Schweiz viel zu hoch
Nun ist es amtlich: Handygebühren sind laut einer Bakom-Studie in der Schweiz zu hoch. Es fehle an gesundem Wettbewerb.
Telefonieren mit dem Handy ist laut dem Bakom deutlich teurer als im europäischen Durchschnitt. Ohne Mehrwertsteuer betrage die Differenz bei Wenigtelefonierern monatlich 10 Franken, bei Vieltelefonierern sogar 34.80 Franken im Monat. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom).
Auch die Kosten für die Umleitung von Handyanrufen auf ein fremdes Netz sind laut der Studie in der Schweiz viel zu hoch: Im vergangenen Jahr lagen diese so genannten Terminierungsgebühren satte 32 Prozent über dem europäischen Durchschnitt.
Das Bakom begründet den grossen Preisunterschied mit dem fehlenden Wettbewerb in der Schweiz. Die drei grössten Schweizer Mobilfunkanbieter – Swisscom, Orange und Sunrise – bestimmen noch immer, wie hoch die Handyrechnung am Ende des Monats ist.
Grossbritannien und die Niederlande haben mit 70 und 60 ausgesprochen viele Anbieter. Das sei allerdings keine zwingende Voraussetzung für einen gesunden Wettbewerb: Ein zu grosses Angebot könne Konsumenten auch überfordern.
(bal)
Terminierungsgebühren im Vergleich
Wenn ein Swisscom-Kunde mit einem Kunden von Sunrise verbunden wird, hat Sunrise Anrecht auf Gebühren. Diese Terminierungsgebühren sind in der Schweiz mit 24 Rappen europaweit am höchsten (Stichtag: 1.1. 2007). In Zypern zahlt man nur 4 Rappen, in Finnland 11 Rappen, in Grossbritannien 14 Rappen, in Österreich und Deutschland 15 Rappen. In Spanien sind es 17 Rappen und in Ungarn 19 Rappen, wie Blick.ch schreibt.