Konsumentenschützerin Sommaruga«Bankenaufsicht hat versagt»
Konsumentenschützerin Simonetta Sommaruga übt Kritik an der Bankenaufsicht. «Dass ein gigantisches Rettungspaket für die UBS geschnürt werden musste, ist auch ein Versagen der Bankenaufsicht».
Das sagte Sommaruga im «Tages-Anzeiger» vom Mittwoch. Die Präsidentin der Stiftung für Konsumentenschutz kritisierte, das Geschäftsgebaren der Schweizer Banken sei nach wie vor zu wenig transparent. «Die Zeit der Selbstregulierung ist vorbei, es braucht straffere Regeln.»
Leider habe die Eidgenössische Bankenkommission (EBK) stets für eine weitestgehende Selbstregulierung plädiert und der Politik zu verstehen gegeben, sie solle sich möglichst heraushalten, bedauerte die Berner SP-Ständerätin.
Ihre Kritik treffe vorab den Bundesrat, fügte sie an, denn es sei ja die Landesregierung, die die Vertreter der Bankenkommission wähle. Es sei unverständlich, dass die Landesregierung nun auch für die ab Januar tätige Finanzmarktaufsicht neben einigen Professoren nur Branchenvertreter gewählt habe.
Diesen fehle es häufig an der kritischen Distanz zum Geschäftsgebaren ihrer Kollegen. «Es ist eine Frechheit, dass erneut kein Vertreter der Anleger ins Aufsichtsgremium berufen worden ist.»
Die Stiftung für Konsumentenschutz hat ein 10-Punkte-Programm aufgestellt, um mehr Transparenz in die Finanzgeschäfte zu bringen und die Banken zu einer besseren Beratung zu zwingen. Unter anderem müssten die Anleger wissen, wie viel die Bank oder ihr Berater an ihrem Auftrag verdiene, unterstrich Sommaruga.
(sda)