Strafgericht BLBar-Bekanntschaft endet mit Sex-Attacke im Auto
Eine Frau lernte in einer Bar einen jungen Mann kennen. Anstatt sie nach Hause zu fahren, versuchte dieser, sie später in seinem Auto mit Gewalt zum Sex zu zwingen, und liess sie alleine im Wald zurück.
- von
- lha
Der Abend im Kleinbasel begann für Elena* am 2. Februar, es war ein Dienstag, ganz unbeschwert. Irgendwann kam sie in der Friends mit einem jungen Marokkaner ins Gespräch. Der 26-jährige schien sympathisch. Elena trank. Nach Barschluss zogen die beiden ein paar Häuser weiter in die Sultan Saray Bar. Dort trank Elena noch ein letztes Bier. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie schon über 2,5 Promille Alkohol im Blut. Sie wollte ein Taxi rufen, da bot ihr ihr neuer Kollege an, sie mit seinem Auto nach Hause zu fahren.
Dieses Angebot hätte Elena nicht annehmen sollen. Wie aus der Anklageschrift der Baselbieter Staatsanwaltschaft hervorgeht, hatte Said* überhaupt nicht vor, Elena heim zu bringen. Mit dem Auto fuhr er aus der Stadt hinaus und in Richtung Liestal. «Wohin fährst du?», fragte Elena. Er habe sich verfahren, versuchte sich Said herauszureden. Bei einem Stopp an einer Tankstelle in Frenkendorf kaufte er ihr noch ein Bier und fuhr dann in Richtung Schönmatt. Die Strasse wurde enger, die Umgebung dunkler. Elena war zunehmend beunruhigt. «Ich habe einen schöneren Weg gewählt», schwindelte Said laut Anklageschrift.
Zerrissene Kleider und ein gebrochener Finger
Auf einem abgelegenen Feldweg stoppte er irgendwann in den frühen Morgenstunden des 3. Februar den Wagen. Elena hatte da laut der Anklage einen Blutalkoholwert von mindestens 2,5 Promille, vielleicht sogar mehr als 3. Sie sei zum Widerstand unfähig gewesen zu diesem Zeitpunkt. Said wusste das wohl und wollte die Situation ausnutzen. Elena ahnte seine Absicht und drohte, die Polizei zu alarmieren. Said schlug ihr das Handy aus der Hand und begann ihr die Kleider vom Leib zu reissen.
Elena wehrte sich. Mit aller Kraft. Im Gefecht brach sie sich gar den Mittelfinger der rechten Hand. Said liess nicht von ihr ab. Erst als sie behauptete, schwanger zu sein, hielt ihr Peiniger inne. Dann entblösste er seinen Penis und forderte sie auf, ihn zu berühren. Sie lehnte ab. Er gab nach, fuhr davon – und liess Elena allein im Wald zurück.
Am Mittwoch muss sich der junge, verheiratete Marokkaner nun wegen Schändung und sexueller Nötigung vor dem Baselbieter Strafgericht verantworten. Er ist bereits in Untersuchungshaft. Der Strafantrag der Anklage wird an der Hauptverhandlung gestellt.
*Namen geändert