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Barcelona: Das Trinkwasser kommt jetzt mit dem Schiff

Wegen der Jahrhundert-Dürre wird die spanische Millionenstadt jetzt per Schiff mit Trinkwasser versorgt.

Gestern traf im Hafen der zweitgrössten Stadt Spaniens das erste mit Wasser beladene Tankschiff ein. Seine Ladung von 20 000 Kubikmetern entspricht dem täglichen Wasserverbrauch von 170 000 Menschen. In den nächsten Tagen sollen noch weitere Schiffe Trinkwasser aus Tarragona und Marseille nach Barcelona bringen.

Im Grossraum der katalanischen Metropole leiden zurzeit fünf Millionen Menschen unter der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren. In den letzten Tagen hatte es in der Gegend jedoch heftig geregnet, so dass die Wasserreserven in den Stauseen von 20 auf 27 Prozent ihrer Fassungskapazitäten anstiegen. Die katalanische Handelskammer forderte deshalb, aufgrund des Regens die Wasserlieferungen per Schiff einzustellen, weil dies dem Image der Stadt schade.

In Barcelona wurden die Springbrunnen abgestellt, die meisten Parkanlagen werden nicht mehr gegossen und die Strassen seltener als sonst gereinigt. Trinkwasser-Verschwendung wird schwer bestraft: Wer seinen Swimmingpool füllt oder das Auto wäscht, erhält eine Busse von bis zu 3000 Euro.

Die Hoteliers befürchten hohe Einbussen, da wegen des Wassermangels in Barcelona und an der Costa Brava die Touristen diesen Sommer ausbleiben könnten.

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