Basel: Bessere Integration mit neuer Vergleichsstudie

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Basel: Bessere Integration mit neuer Vergleichsstudie

Als erster Kanton der Schweiz hat Basel-Stadt die Lebensbedingungen von Ausländern und Schweizern miteinander verglichen. Die Erkenntnisse sollen in die Integrationspolitik einfliessen.

Der gestern vorgestellte «Kennzahlenbericht zur Integration von Ausländern in Basel-Stadt» umfasst 23 Statistiken in den Bereichen Bildung/Beschäftigung, Einkommen/Wohlstand und Kriminalität. Die Zahlen sollen alle zwei Jahre aktualisiert werden. Die Regierung will damit mittelfristige Trends erkennen, um so die Integrationspolitik verbessern zu können. «Zudem hoffen wir mit diesen Fakten die teils polemische Ausländerdiskussion zu versachlichen», erklärte Polizeidirektor Jörg Schild.

Bereits im jetzigen Bericht können erste Trends erkannt werden: So haben bei der Volkszählung 2002 42,6 Prozent der Ausländer Deutsch als Hauptsprache angegeben, 1990 waren es 27,6 Prozent. Der Bericht zeigt weiter auf, dass Ausländer in der Bildung oft schlechter dastehen: So besuchen ausländische Schüler deutlich seltener ein Gymnasium als Schweizer Schüler. Klar wird im Bericht auch, dass Kriminalität nicht ein Ausländerproblem, sondern in erster Linie eines junger Männer ist.

Weiter wurde bekannt,dass die Vorarbeiten für ein kantonales Integrationsgesetz beider Basel kurz vor dem Abschluss stehen.

Gegen Vorurteile – mit Tatsachen

Das Basler Pilotprojekt Tatsachen gegen Vorurteile wird 2004 weitergeführt. «Die Zielgruppe wird dabei auf Jugendliche und wenig Lesende ausgeweitet», so der Basler Migrationsdelegierte Thomas Kessler.

Zudem soll geprüft werden, ob und wie das Projekt auf andere Kantone übertragen werden kann. Ziel des Projekts: bestehende Vorurteile gegenüber Ausländern mit objektiven Informationen abzubauen.

Das Projekt wird mit 90 000 Franken (Bund), 135 000 Franken (beide Basel) und 400 000 Franken (Dritte) finanziert.

Christian Degen

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