Mann betrog 79 Personen um 3,5 Millionen

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BaselFilmreife Anklage – er erleichterte 79 Personen um 3,5 Millionen

Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt erhebt Anklage gegen einen 36-Jährigen. Er soll Anleger mit fiktiven Anlagemöglichkeiten um über 3,5 Millionen Franken gebracht haben. Die Liste der Anklagepunkte ist allerdings noch viel länger.

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Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen ein 36-jährigen Türken. Er soll Anleger um 3,5 Millionen gebracht haben.

Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen ein 36-jährigen Türken. Er soll Anleger um 3,5 Millionen gebracht haben.

20min/Steve Last
In der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft finden sich viele weitere Anklagepunkte. Darunter Vergewaltigung, Bestechung, illegaler Waffenbesitz und noch einige mehr.

In der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft finden sich viele weitere Anklagepunkte. Darunter Vergewaltigung, Bestechung, illegaler Waffenbesitz und noch einige mehr.

Margrit Müller
Der Fall liegt nun beim Strafgericht Basel-Stadt.

Der Fall liegt nun beim Strafgericht Basel-Stadt.

20 Minuten​

Darum gehts

  • Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt klagt in einem komplizierten Deliktskomplex einen 36-jährigen türkischen Staatsbürger an.

  • Der Beschuldigte soll 79 Geschädigten mit fiktiven Anlagegeschäften 3,5 Millionen Franken abgenommen haben. Die Anklageschrift umfasst viele weitere Punkte, darunter auch Vergewaltigung und Bestechung.

  • Zwei 27-Jährigen wird in diesem Zusammenhang Bestechlichkeit vorgeworfen. Beide waren Mitarbeitende im Untersuchungsgefängnis.

Die Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Stadt hat im Zusammenhang mit einem grossangelegten, international organisierten und bandenmässigen Anlagebetrug ein komplexes Vorverfahren abgeschlossen, wie sie in einer Medienmitteilung vom Montag schreibt. Die Staatsanwaltschaft erhebe Anklage gegen einen 36-jährigen türkischen Staatsbürger. Dem Beschuldigten werde eine ganze Reihe an Anklagepunkten vorgeworfen, darunter gewerbs- und bandenmässige Geldwäscherei, Teilnahme an gewerbs- und bandenmässigem Betrug, Sexualdelikte, Bestechung und Anstiftung zum Amtsmissbrauch.

Gleichzeitig klagt die Staatsanwaltschaft auch einen 27-jährigen Mann und eine 27-jährige Frau mit Schweizer respektive deutscher Staatsbürgerschaft an. Die beiden Mitarbeitenden einer privaten Sicherheitsfirma sollen sich im Untersuchungsgefängnis Basel-Stadt vom 36-Jährigen bestechen lassen haben.

In der Anklageschrift wirft die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt dem 36-jährigen Beschuldigten vor, Geschädigte über türkische Callcenter mit fiktiven Anlagen betrogen zu haben. Betroffen sind davon 79 Anlegerinnen und Anleger, die Deliktsumme beträgt über 3,5 Millionen Euro. Der Mann soll Gelder der Opfer  über Schweizer Gesellschaften mit Kurieren ins Ausland überführt haben, so die Staatsanwaltschaft.

Kuriere aus Motorradclub rekrutiert

Bei den Kurieren habe es sich um Mitglieder eines internationalen Motorradclubs gehandelt, heisst es. Aufgedeckt wurde der ganze Deliktkomplex in Kooperationen mit Eurojust, Interpol und weiteren ausländischen Staatsanwaltschaften. 

Ausserdem wird dem Beschuldigten vorgeworfen, dass er zwei Mitarbeitende einer privaten Sicherheitsfirma im Untersuchungsgefängnis bestochen hat. Er habe den beiden 27-Jährigen Geld und Geschenke angeboten. «Im Gegenzug erhielt er Mobiltelefone und sexuelle Dienstleistungen», heisst es von Seiten der Staatsanwaltschaft. Gegen die beiden Personen hat die Staatsanwaltschaft ebenfalls Anklage erhoben. 

Die beiden befanden sich mehrere Monate in Untersuchungshaft, während sich der 36-jährige türkische Staatsbürger nach wie vor in U-Haft befindet. Durch die Staatsanwaltschaft wurde für ihn beim Zwangsmassnahmengericht Sicherheitshaft beantragt. Die Verfahrensleitung geht mit der Anklageerhebung an das Strafgericht über. Für die Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.  

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