Axpo Super League: Basel patzt - FCZ wieder Leader

Aktualisiert

Axpo Super LeagueBasel patzt - FCZ wieder Leader

Nach der 29. Runde der Axpo Super League verlor Basel die Tabellenführung wieder an den FC Zürich. Dem FC Basel reichte im Heimspiel gegen Bellinzona ein Tor von Marco Streller nicht zum Sieg. Die Tessiner entführten dank eines Freistosstreffers von Andrea Conti in der 76. Minute einen Punkt aus dem St.-Jakob-Park.

Im Aarauer Brügglifeld fand der FC Zürich in der 1. Halbzeit kein probates Mittel, die gut stehenden Abwehr der Gastgeber zu knacken. Dusan Djuric (49.), Almen Abdi (72.) und Adrian Nikci (88.) sicherten dem FCZ den 3:0-Auswärtssieg und die erneute Tabellenführung.

Luzern nahm gegen Sion erfolgreich Revanche für das Ausscheiden aus dem Schweizer Cup. Joao Paiva erzielte in der 56. Minute das goldene Tor für die Innerschweizer. Sion liegt nach der Niederlage nun auf einem Barrageplatz.

Die Partien Grasshoppers - Vaduz und Young Boys - Neuchâtel Xamax finden am Donnerstag um 19.45 Uhr statt.

Erster FCZ-Sieg in Aarau unter Coach Challandes

Erstmals seit Bernard Challandes' Amtsübernahme in Zürich setzte sich der FCZ in Aarau durch. Djuric, Topskorer Abdi und Nikci sicherten den 3:0-Erfolg in der ansprechenden zweiten Hälfte.

Minimalistisch zwar, aber zweifelsfrei hochgradig effizient erreichte Zürich den 19. Saisonsieg. Das 3:0 trügt. Zürich enttäuschte während der ersten Hälfte schwer. Zupass kam dem Titelanwärter, dass die Gastgeber sich in der Abwehr mit Fortdauer mehr dilettantische Fehler leisteten.

Die erste halbwegs seriöse Chance verwertete Dusan Djuric zum 1:0 (49.). Zuvor war der FCZ vor allem teilnahmslos. Wenig bis nichts deutete auf eine Steigerung hin, bis der Schwede den ersten und zugleich kursweisenden Akzent setzte; als smarter Vorarbeiter trat in jener Szene Rückkehrer Xavier Margairaz in Erscheinung.

Der zweite FCZ-Höhepunkt war zugleich der persönliche Tiefpunkt von Jonas Elmer. Einst stand trug er für ein paar (Test-)Minuten das Shirt von Chelsea, nun verschuldete Elmer ohne jegliche Not das 0:2 (72.). Wie ein unbedarfter Junior liess er sich von Djuric den Ball abnehmen. Die Vorlage schob Almen Abdi problemlos an Ivan Benito vorbei und ist bei respektablen 17 Treffern angelangt.

In den ersten 45 Minuten liess der FCZ so ziemlich jede Eigenschaft einer Spitzenmannschaft vermissen. Zur Entschuldiung des lange schwachen Auftritts genügt das umfangreiche medizinische Bulletin nicht. Gewiss, mit Hassli, Tihinen und Stahel fehlten gleich drei Titulare. Aber allein mit ihrer Absenz war das planlose Spiel nicht zu rechtfertigen.

Bernard Challandes' feurige Ansprache (am Tag vor dem Spiel) entflammte intern zunächst wenig bis nichts. Eine speziell grosse Leidenschaft war bei den Gästen nicht zu erkennen. Und die Aarauer loteten ihre Grenzen ebenfalls nicht aus. Der FCA, die Mannschaft mit der zweitschwächsten Offensive, ist im Niemandsland der Tabelle klassiert - und so spielte er auch.

Frust im St-Jakob-Park

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen musste sich der FC Basel gegen den krassen Aussenseiter Bellinzona mit einem 1:1 begnügen. Das spektakulärste Tor des Abends schoss Andrea Conti (76.).

Dank eines Treffers von Marco Streller führten die lange genügsamen, aber dennoch leicht überlegenen Bebbi mit 1:0. Die Tessiner erstarrten vor knapp 19 000 Zuschauern zwar nicht in Ehrfurcht, für eine allgemeine Beunruhigung sorgten die forschen Gäste allerdings (noch) nicht.

Eine einzige Szene genügte zum kollektiven Gefühlsumschwung: Andrea Conti, der Sohn der Roma-Legende Bruno, zirkelte einen Freistossball ins Lattenkreuz. Damit traf der Italiener den FCB mitten ins Herz. Der Anhang beklagte sich nun plötzlich mit lauten Pfiffen über das mangelhafte Abendprogramm.

Und Christian Gross' Equipe war im Schockzustand nicht mehr in der Lage, die Blamage abzuwenden - notabene gegen eine Mannschaft, die zuvor in 14 Auswärtsspielen nur zehn Punkte gewonnen hatte. Zum grossen Ärger der Bebbi hatte kurz vor dem Ausgleich Nationalstürmer Eren Derdiyok eine hochprozentige Chance verpasst; er war nach einem Sololauf gescheitert.

Sieben der letzten acht Spiele gewann der FCB. Er wähnte sich endgültig auf Meisterkurs; zumal der Hauptkonkurrent Zürich zuletzt wieder schwächelte. Nun haben die Basler ihren Spitzenstatus abermals leichtfertig verspielt. Erster Profiteur war der FCZ, zum zweiten könnte YB (mit einem Heimsieg gegen Xamax) avancieren.

FCL nahm erfolgreich Revanche

Während Monaten lag der FC Luzern in der Axpo Super League entweder am Tabellenende oder auf dem Barrage-Platz, nun hat er die ungeliebten Ränge verlassen.

Die Innerschweizer gewannen den Abstiegskampf gegen Sion 1:0.

Zum Matchwinner für Luzern wurde João Paiva. Der portugiesische Stürmer lenkte in der 52. Minute einen Freistoss von Milan Gajic ins Netz ab. Paiva bleibt Topskorer des FCL, er hat nun zehn Saisontore auf seinem Konto. Die Luzerner sind bereits seit sechs Runden ungeschlagen. Die letzte Pleite im Championat datiert vom 8. März. Wenn sie in diesem Stil weitermachen, ist der Abstieg bald kein Thema mehr. Und Rolf Fringer würde im Falle eines Happy Ends am Fusse des Pilatus zum Helden. Er hatte die Mannschaft im Herbst in schier hoffnungsloser Lage übernommen.

Sion hingegen musste unter dem neuen Trainer Didier Tholot nach dem unerwarteten 2:2 beim FC Zürich einen ersten Rückschlag hinnehmen. Wenn Vaduz heute Abend die Grasshoppers bezwingt, ist der "FC Constantin" nur noch einen Zähler von jenem Platz entfernt, der den direkten Abstieg in die Challenge League bedeutet.

Lange Zeit hatten Luzern und Sion dem Publikum wenig Unterhaltsames geboten. Auf beiden Seiten stand defensive Disziplin im Vordergrund. Man konzentrierte sich auf das Verhindern des Rückstands und wartete auf Fehler des Gegners. Strafraumszenen waren Mangelware, einigermassen gefährlich wurde es eigentlich nur bei Weitschüssen. Aktiver waren die Luzerner. Sie entwickelten mehr Druck auf das gegnerische Gehäuse. Bei den Sittenern sorgte im Angriff nur Olivier Monterrubio für ein bisschen Unruhe, die einzige Spitze Guilherme Afonso war harmlos und fehleranfällig. Was diese Partie benötigte, war ein Tor. Es fiel dann auch kurz nach der Pause - wenig überraschend durch eine Standardsituation. Luzern war schliesslich näher am 2:0 als Sion am Ausgleich.

Axpo Super League, 29. Runde

Luzern - Sion 1:0 (0:0)

Allmend. - 9216 Zuschauer. - SR Busacca.

Tor: 52. Paiva 1:0.

Luzern: Zibung; Lambert (46. Etter), Seoane, Veskovac, Lustenberger; Gajic; Ferreira, Zverotic, Renggli, Chiumiento (77. Pacar); Paiva (94. Imholz).

Sion: Beney; Alioui (71. Berisha), Sarni, Nwaneri, Paito; Reset (57. Ahoueya), Fermino, Serey Die, Monterrubio; Obradovic (57. Dominguez); Afonso.

Bemerkungen: Luzern ohne Diarra, Schwegler (beide gesperrt), Tchouga, Wiss, Lukmon, Scarione und Frimpong (alle verletzt). Sion ohne Vanczak (gesperrt), Adeshina (verletzt), El Hadary (familiäre Gründe), M'Futi, Kali und Crettenand (alle nicht im Aufgebot). 86. Freistoss von Gajic an den Pfosten. Verwarnungen: 36. Ferreira (Foul). 45. Seoane (Foul).

Aarau - Zürich 0:3 (0:0)

Brügglifeld. - 6900 Zuschauer. - SR Studer.

Tore: 49. Djuric 0:1. 72. Abdi 0:2. 87. Nikci 0:3.

Aarau: Benito; Menezes, Aquaro, Page, Elmer; Marazzi (58. Lang), Mutsch (73. Sinanovic), Bastida, Nushi; Oprita (58. Ianu); Bengondo.

Leoni; Koch, Barmettler, Rochat, Lampi; Tico, Aegerter; Djuric (83. Büchel), Margairaz, Alphonse (75. Nikci); Abdi (90. Mehmedi).

Bemerkungen: Aarau ohne Burki, Guerrero, Rogerio, Schaub (alle verletzt), FCZ ohne Hassli, Stahel, Tihinen, Staubli, Stucki (alle verletzt), Chikhaoui (Spiel mit der U21). 68. Schuss von Margairaz touchiert das Lattenkreuz. Verwarnungen: 32. Tico, 39. Abdi, 70. Margairaz (alle Foul).

Basel - Bellinzona 1:1 (1:0)

St.-Jakob-Park. - 19 033 Zuschauer. - SR Wermelinger.

Tore: 33. Streller 1:0. 76. Conti 1:1.

Basel: Costanzo; Zanni, Ferati, Abraham, Safari; Ergic, Gelabert (81. Gjasula); Frei (73. Stocker), Chipperfield; Streller (46. Perovic), Derdiyok.

Bellinzona: Zotti; Siqueira-Barras, Dudar, Mangiarratti, Raso; La Rocca (63. Roux), Mehmeti; Sermeter (63. Feltscher), Diarra, Conti (85. Hima); Ciarrocchi.

Bemerkung: Huggel (gesperrt), Hodel, Marque, Carlitos (alle verletzt), Gashi, Rivera (beide gesperrt), Thiesson (verletzt). Verwarnungen: 42. Diarra, 61. Mehmeti (beide Foul).

LIVE-TICKER?

mit Res Blum

90.+6. Busacca pfeift ab. Jubel im Allmendstadion, dank dem 1:0 Sieg gegen Sion hieven sich die Innnerschweizer vom Barrageplatz auf den 8. Tabellenrang.

90.+5. Fringer bringt noch Imholz für Torschütze Paiva für die letzten Momente des Spiels.

90.+2. Beim FCL wird jetzt jede Gelegenheit genutzt, Sekunden zu schinden und den Sieg über die Zeit zu retten.

90. Mindestens 5 Minuten werden draufgelegt, Busacca ist heute Abend spendabel.

89. Busacca pfeift auf Freistoss für Sion, das Publikum pfeift zurück, der Freistoss bringt aber nichts ein, Aufregung umsonst.

87. Paito kassiert noch eine Verwarnung, kurze Zeit später liegen zwei Spiel am Boden, je einer pro Team, die Pfleger sind auf dem Feld, das Spiel verzögert sich ein bisschen.

84. Wieder ist es Ferreira, der sich immer wieder gut in Position bringt, im Abschluss aber ziemlich harmlos wirkt, das zweite Tor will einfach nicht fallen...

79. Sion macht nicht den Eindruck, hier nochmals reagieren zu können, aber Luzern hat in dieser Saison schon zu viele Punkte in der Schlussphase verloren, da liegt vielleicht auch noch was für die Walliser drin.

75. Was für zwei Szenen vor Beney - gleich zweimal rollt der Ball entlang der Torlinie, das erste Mal will gar keiner ran, beim zweiten Mal können die Gäste im letzten Moment dazwischengrätschen und die Situation bereinigen.

70. Sion nimmt den dritten und letzten Wechsel vor, Alioui geht raus, Berisha muss für neuen Schwung sorgen.

68. Lustenberger und Ferreira vergeben innert Kürze die Vorentscheidung, weder Kopfball noch Schuss finden das Ziel ins Tor.

66. Den Luzerner bieten sich jetzt vermehrt Kontergelegenheiten, der letzte Pass oder das letzte Dribbling will aber nicht gelingen, ein zweites Tor würde die Nerven von Coach Rolf Fringer sicher etwas beruhigen.

63. Sarni zeigt gegen Paiva im eigenen 16er ein sauberes Tackling, das auch dringend nötig war, sonst wäre der FCL-Stürmer durch gewesen.

56. Sion reagiert und wechselt, Reset und Obradovic müssen vom Platz, Dominguez und Ahoueya neu im Spiel der Gäste.

52. Tor für den FC Luzern! Paiva köpft auf Freistoss von Gajic ins weite Eck zum 1:0, nichts zu machen für Beney im Sion-Kasten.

50. Der zweite Durchgang beginnt ähnlich verhalten wie der erste, wieder Abtasten, wieder mit Vorsicht, wie gehabt, nur Busacca und Co., deren Kommunikations-Hardware ausfällt, sorgt für Abwechslung.

46. Die Spieler sind zurück auf dem Rasen, der Ball rollt wieder. Beim FCL blieb Lambert gleich in der Kabine, für ihn ist neu Etter im Spiel.

45.+2. Busacca pfeift zur Pause, 0:0 nach dem ersten Durchgang. Defensive war gross geschrieben, vor allem bei Sion, Luzern fehlen die Ideen und/oder Mittel, sich gegen die vielbeinige Gästeabwehr durchzuspielen. Aber wenns nach 90 Minuten immer noch unentschieden steht, sind wohl beide Trainer zufrieden.

45. Zwei Minuten werden noch draufgelegt, Zeit genug, sich noch eine Gelbe Karte abzuholen, Seoane kann den durchbrechenden Monterrubio nur noch zurückhalten.

43. Auch Monterrubio darf nochmals schiessen, trifft den Ball aber schlecht und verzieht deutlich, das hat er auch schon besser gemacht.

41. Der Pausentee steht kurz bevor, Zverotic zwingt Beney nochmals mit einem Aufsetzer zu einer Parade, ansonsten tun sich beide Teams ziemlich schwer, vernünftig zum Abschluss zu kommen.

36. Jetzt gibts auch den ersten Karton, Ferreira holt sich Gelb nach einem Foul an Afonso ab. So langsam finden die Spieler ihren Rhythmus.

34. Paiva kann sich im 16er durchwurschteln, sein Schuss aus spitzem Winkel prallt aber vom Aussennetz zurück - Abstoss für Sion.

30. Mittlerweile ist die erste halbe Stunde gespielt, die zwei Kellerkinder geben sich zwar Mühe, der Einsatz ist tadellos, der Willen da, aber das Feuer ist noch nicht entfacht worden, auf keiner Seite, da besteht noch Handlungsbedarf. Die Fans auf den Rängen feiern trotzdem, da ist man hart im Nehmen.

28. Bislang hat Busacca keine Mühe mit den beiden Teams, die Zweikämpfe werden anständig geführt, die Emotionen flach gehalten.

24. Ferreira will einen Penalty schinden und fällt plump hin, Busacca lässt sich nicht darauf ein, drückt aber ein Auge zu, schlecht geschauspielert vom Ex-Thuner.

23. So langsam finden auch die Walliser den Weg zum gegenerischen Tor, eine Flanke von Obradovic streift nur kanpp am entfernten Pfosten vorbei, war zwar nicht so gedacht, aber trotzdem gefährlich.

21. Nach über 20 Minuten muss auch Zibung in erstes Mal eingreifen, taucht schnell runter und angelt Monterrubio den Ball vom Fuss.

18. Luzern kommt zu einem Freistoss aus über 30m, Renggli nimmt Mass, er trifft zwar das Tor nicht, trotzdem erhält er Applaus für seinen «Hammer».

15. Jetzt muss sich Beney ein erstes Mal richtig strecken, wehrt den Weitschuss von Chiumiento aber sicher zur Ecke ab - die bringt dann nichts ein.

14. Nach der Startviertelstunde verwundert es nicht, dass beide Klubs in den Abstiegskampf verwickelt sind...

12. Ein erstes «Eiiiii» geht durch die Luzerner Fankurve, auch wenn die Chance bereits im Keim erstickt wurde, zumindest im Ansatz war der Wille zum Abschluss vorhanden.

10. Afonso muss nach einem Kopfballduell mit Chiumiento kurz gepflegt werden, kann aber wieder weitermachen. Ansonsten verläuft die Startphase ziemlich harmlos und unspektakulär.

7. Aber auch die Gäste aus dem Wallis legen nicht gleich los wie die Feuerwehr, aber in Sachen Ballkontrolle sind sie bisher eine Spur sicherer, aber noch weit davon entfernt, gefährliche Aktionen zu erzeugen.

4. Die Luzerner beginnen den kapitalen Match mit gebotener Vorsicht, ein Sieg muss heute her, die knapp 10'000 Allmend-Besucher wollen schliesslich auch nächste Saison in der Super League mitfiebern...

1. Anpfiff zur 1. Halbzeit, Massimo Busacca ist mit der Leitung dieser Partie beauftragt worden.

- Das Spiel auf der Allmend beginnt in Kürze, der FC Luzern kann mit einem Sieg an Sion vorbeiziehen.

20 Minuten Online berichtet ab 19.45 Uhr live vom Abstiegskampf in Luzern.

(si)

Chipperfield bleibt in Basel

Scott Chipperfield hat Basels Vertragsofferte angenommen.

Der 33-jährige Australier plante zunächst eine Rückkehr in seine Heimat. Nun hat der Mittelfeldspieler aber für eine weitere Saison unterschrieben. Beim FCB ist der derzeit beste Skorer seit 2001 engagiert.

Deine Meinung