BaselPolizistin nach Pfefferspray – «Es ist total verschi****!»
Der Pfefferspray-Selbstversuch war früher noch obligatorisch für Polizeianwärter. Heute ist er freiwillig. Tosca Stucki, die iCop der Basler Kantonspolizei, stand für ein Video ein zweites Mal auf der anderen Seite der Sprühdose.
Darum gehts
Die Basler iCop Tosca Stucki lässt sich solidarisch, mit den neuen Polizeianwärtern, mit Pfefferspray besprühen.
Der Selbsttest mit Pfefferspray war früher noch Pflicht, heute ist er freiwillig.
Für einen Social-Media-Beitrag hat Stucki nochmal schwer gelitten.
Die Social-Media-Polizistin der Basler Kantonspolizei hat einen schmerzhaften Selbstversuch hinter sich. Solidarisch lässt sich Tosca Stucki mit den neuen Polizeianwärtern mit Pfefferspray besprühen, wie auf ihrem neusten Instagram-Post zu sehen ist. Das Video zeigt eindrücklich, wie schmerzhaft und wie lange Pfefferspray ausser Gefecht setzen kann. Mehr als eine Viertelstunde später ist Stucki noch immer über dem Wasserkübel und wäscht sich die Augen aus. «Es ist total verschi****», sagt sie mit zugekniffenen Augen.
«Jede Polizistin und jeder Polizist muss während der Polizeiausbildung eine Ausbildung zum Thema Pfefferspray und dessen Anwendung sowie Anwendungsbereich, absolvieren», erklärt Stucki unter ihrem Post. Leider komme es im Ausseneinsatz vermehrt zu Angriffen auf die Polizei, wobei der Einsatz von Pfefferspray ein Mittel zum Selbstschutz sei. «Natürlich gilt bei einem Polizeieinsatz immer das Prinzip der Verhältnismässigkeit», so Stucki weiter.
Die interne Ausbildung zum Thema «Pfefferspray» beinhalte, so Stucki, mehrere Themen. Zuerst gäbe es einen Theorieblock. In diesem schaue man sich Themen an wie die Zusammensetzung des Reizstoffes, deren Wirkung. Danach kommen laut der iCop zwei Praxisblöcke. Im ersten lerne man die Handhabung des Pfeffersprays und im zweiten komme dann der Selbsttest. «Der Selbsttest ist sehr wichtig für uns Polizisten. Zu wissen, wie schmerzvoll sich dieser Pfefferspray im Gesicht und vor allem in den Augen anfühlt, ist von grossem Vorteil im Umgang mit dem Pfefferspray. So sind wir uns der Wirkung besser bewusst und können das Gegenüber nach einem Einsatz mit Pfefferspray auch besser betreuen», erklärt Stucki.
«Mein Güte bist du tough»
Während ihrer Polizeiausbildung vor knapp 22 Jahren sei es noch Pflicht gewesen, sich mit Pfefferspray besprühen zu lassen, so Stucki weiter. «Dieser Block war damals obligatorisch», sagt sie. Heutzutage wäre dem nicht mehr so. «Eigentlich wusste ich ja, worauf sich die Freiwilligen da einlassen und wie schmerzhaft dieser Pfefferspray ist.» Trotzdem habe sie sich solidarisch dafür bereit erklärt, mit den jungen Polizisten und Polizistinnen aus dem Lernverband den Selbsttest zu absolvieren. «Und ich sag es euch ganz ehrlich, ich habe es in der ersten Sekunde wieder bereut!», so Stucki.
In den Kommentaren unter dem Post des iCops finden sich diverse User, die der Polizistin ihren Respekt zollen. So schreibt ein User: «Respekt. Jede, die das selber testet, ist mutig.» «Mein Güte, bist du tough», pflichtet eine andere Userin bei.
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