Basel: Premiere – 46-Jähriger erhält Schädeldecke aus 3D-Drucker

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BaselPremiere – 46-Jähriger erhält Schädeldecke aus 3D-Drucker

Dem Universitätsspital Basel gelang es als erstes Spital in Europa, 3D-Druck-Implantate zu produzieren, die den Ansprüchen der internationalen Standards genügen. Die künstliche Schädeldecke wurde einem Patienten vor einigen Wochen implantiert.

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Einem Patienten wurde im Unispital Basel ein auf ihn zugeschnittenes Schädeldecken-Implantat aus dem 3D-Drucker eingesetzt.

Einem Patienten wurde im Unispital Basel ein auf ihn zugeschnittenes Schädeldecken-Implantat aus dem 3D-Drucker eingesetzt.

Universitätsspital Basel
Das Universitätsspital Basel ist das erste Spital in Europa, das Implantate planen, fertigen und implantieren kann, die europäischen Qualitätsstandard gerecht werden.

Das Universitätsspital Basel ist das erste Spital in Europa, das Implantate planen, fertigen und implantieren kann, die europäischen Qualitätsstandard gerecht werden.

Universitätsspital Basel

Darum gehts 

  • Dem Unispital Basel gelang eine Sensation: Erstmals in Europa konnte einem Patienten eine selbst produzierte 3D-gedruckte Schädelplatte eingesetzt werden. 

  • Das Implantat wurde im Unispital geplant, gedruckt und eingesetzt.

  • In Zukunft sollen auch komplexere Implantate für Wirbelsäulen oder Gesichtsrekonstruktionen in Basel mithilfe von 3D-Druck hergestellt werden.

Dem Universitätsspital Basel ist Ende August eine Sensation gelungen. Als erstes Spital in Europa konnten Spezialistinnen und Spezialisten im 3D-Druckverfahren ein Implantat produzieren, das den Ansprüchen der internationalen Medizinprodukt-Standards genügt, wie es in einer Medienmitteilung des Spitals heisst. Bei besagtem Implantat handelt es sich um eine Schädelplatte, die im Unispital geplant, gedruckt und implantiert wurde.

Produziert wurde dieses Implantat für einen 46-jährigen Mann, der im Jahr 2019 einen Schlaganfall erlitten hatte. Für seine Behandlung musste die Schädeldecke entfernt und wieder eingesetzt werden. Nach einigen Monaten löste sich diese jedoch langsam auf und löste starke Beschwerden und ein Einsinken des Schädels aus. 

«Tolles Ergebnis zeigt, jahrelange Forschung hat sich gelohnt»

Einem Team aus der Neurochirurgie, der Gesichtschirurgie und Ingenieurinnen und Ingenieuren verschiedenster Institute gelangt es mit dem 3D-Implantatdruck, eine künstliche Schädeldecke zu konstruieren, die sowohl der eidgenössischen Medizinprodukteverordnung als auch den Standards der Europäischen Union genügte, heisst es vonseiten des Spitals.

Einige Wochen ist der Eingriff nun bereits her und der Patient sehe der Zukunft motiviert entgegen. Er werde von Ärztinnen und Ärzten engmaschig begleitet, die Zwischenergebnisse werden während des ganzen Prozesses mit allen Beteiligten aus verschiedensten Bereichen abgeglichen. Ziel des Unispitals sei es, langfristig auch komplexere Implantate, beispielsweise für Gesichtsrekonstruktionen oder für die Wirbelsäule per 3D-Druck herzustellen. «Das tolle Ergebnis bei unserem Patienten zeigt, dass sich die jahrelange Forschung gelohnt hat», so Florian Thieringer, Chefarzt der Mund-, Kiefer, und Gesichtschirurgie.  

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