Wegen Villen-AbrissBasler Aktivisten attackieren Fernsehteam
Bei einer Demonstration gegen den Abriss einer ehemals besetzten Villa bekam ein TV-Team die Wut der Aktivisten zu spüren. Zudem verschmierten sie zahlreiche Hausfassaden.
- von
- Samuel Hufschmid

160 Personen beteiligten sich an der Kundgebung
Rund 160 Personen sind in der Nacht auf Sonntag vom Areal der am Freitag abgerissenen Villa Rosenau durchs Kleinbasel gezogen und haben mehrere Häuser besprayt. Ein anwesendes Team von Tele Basel wurde von mehreren vermummten Personen angegriffen, als sie den Umzug aus einem Auto heraus filmten. «Die Chaoten schlugen gegen das Auto, versuchten uns die Kamera zu stehlen und griffen uns durch die geöffnete Scheibe an», so einer der Journalisten.
Die Polizei bestätigt den Vorfall. «Die betroffenen Personen haben Anzeige erstattet», sagt Polizeisprecher Martin Schütz. Grund für den Tumult war der Abriss des seit 2004 illegal besetzten Hauses. Dieser wurde nötig, weil das Gebäude am letzten Sonntag gebrannt hatte und unbewohnbar wurde. Im Aufruf zur Demonstration beklagten sich die Aktivisten, dass der Abbruch ohne offizielle Ankündigung durchgeführt worden sei und dass mehrere Personen weggewiesen wurden.
Gemäss Angaben der «Tageswoche» wurde bei der Räumungsaktion das Eigentum mehrerer Bewohner vernichtet, darunter ein intakter Wohnbus. Die Eigentümerin des Busses prüfe nun eine Strafanzeige. Baudepartementssprecher Marc Keller: «Ursprünglich wollten wir die privaten Besitztümer vor dem Abriss des Gebäudes sichern. Das Risiko war aber wegen des baulichen Zustands des Gebäudes zu gross.»