Wintergarten-Betrug: Bau-Schwindler zockt Schweizer Kunden ab

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Wintergarten-BetrugBau-Schwindler zockt Schweizer Kunden ab

Für den Bau von Wintergärten hat ein deutscher Bauunternehmer von zahlreichen Kunden Tausende von Franken kassiert. Fertiggestellt wurden sie aber nie.

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Stefan Meissner hat in der Schweiz rund 40 Kunden reingelegt. Vor der SRF-Kamera wollte er keine Stellung beziehen.

Stefan Meissner hat in der Schweiz rund 40 Kunden reingelegt. Vor der SRF-Kamera wollte er keine Stellung beziehen.

Screenshot Kassensturz

«Der schönste Platz in ihrem Zuhause», verspricht Stefan Meissner in der Werbung für seine Wintergärten. Der Deutsche, der die Baufirma S. Meissner GmbH betreibt, kassiert für solche Aufträge von Kunden Tausende von Franken Anzahlung. Fertiggebaut werden die Wintergärten aber nicht, wie die SRF-Sendung «Kassensturz» berichtet.

Meissner soll die Ausführung polnischen Subunternehmen überlassen, die mit den Aufträgen überfordert sind oder mehr Geld für die Ausführung verlangen. Das Bauhandwerker-Pfandrecht besagt, dass die Handwerker dann das Geld direkt beim Kunden einfordern können, obschon dieser bereits bezahlt hat. Das Geld beansprucht Meissner meist für sich und gibt es gar nicht erst an die Handwerkerfirmen weiter. Folglich werden die Wintergärten nicht fertiggestellt, obwohl die Schweizer Kunden bereits Tausende von Franken angezahlt haben.

Stellungnahme verwehrt

Laut «Kassensturz» sind in der Schweiz rund 40 solche Fälle bekannt. «Diese Person ist ein Gauner. Ich kann es nicht anders sagen», so ein betroffener Kunde in der Sendung, der 20'000 Franken angezahlt hat. Gegen Meissners Firma in Deutschland läuft ein Konkursverfahren von 73 Gläubigern und einer Schadenssumme von fast zwei Millionen Euro. Über sein zweites Unternehmen, eine Briefkastenfirma in Unterägeri ZG, probiert er gerichtlich die bereits nach Deutschland gezahlten Gelder ein zweites Mal einzutreiben. Das Gericht hat aber seine Masche erkannt und die Klage abgewiesen.

Ein SRF-Redaktor probierte den Betrüger wochenlang vergeblich zu einer Stellungnahme zu bewegen. Als man ihn als angeblicher Kunde traf und sich zu erkennen gab, wollte sich der Deutsche ebenfalls nicht äussern. Diverse Geschädigte aus der Schweiz haben nun Strafanzeigen eingereicht.

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