Nach BE100-Erfolg«BE 5»-Auktion soll Rekordsumme bringen
Ein Bieter hat das Kontrollschild «BE 100» für über 100'000 Franken ersteigert – «BE 5» soll nun den Schweizer Rekord erzielen.
- von
- Sonja Mühlemann
Am Mittwochabend schlug der Puls mancher Berner Autofans schneller – sie überboten sich in Windeseile und trieben den Preis für das Autokontrollschild «BE 100» in schwindelerregende Höhen. Um 21 Uhr schloss die Auktion bei sagenhaften 102'900 Franken. «Das ist absoluter Berner Rekord», sagt Hanspeter Bütler, Abteilungschef Verkehrszulassung beim Berner Strassenverkehrsamt.
«BE 5» kommt dieses Jahr zur Auktion
Um 17 Uhr hatte das Höchstgebot erst bei 50'000 Franken gelegen. «Dass der Betrag innerhalb von nur vier Stunden auf über 100'000 Franken anwuchs, liegt jenseits aller Erwartungen.» Das Team habe bei der Auktion mitgefiebert und sei «echt überrascht». Bei «BE 100» handle es sich zwar um eine gute Nummer, aber eigentlich seien zweistellige Kontrollschilder beliebter.
Ersteigert wurde das Rekord-Kontrollschild von einem Mann. Der bisherige Auktionsrekord lag bei rund 60'000 Franken im Kanton Bern.
Der Auktionssieger muss nun sein Bankkonto plündern: «Wer zuschlägt, tut dies verbindlich – das Geld fliesst dann in die Kasse des Kantons», so Bütler.
Und das Strassenverkehrsamt streckt sich nun nach der Decke: «In diesem Jahr werden wir mit ‹BE 5› noch ein einstelliges Kontrollschild zur Auktion bringen», verrät Bütler, «und wir hoffen natürlich auf einen Schweizer Rekord beim Höchstgebot.» Dieser wurde 2013 für das Autokontrollschild «SG 1» erzielt: Der Höchstbietende bezahlte für seine Nummer 1 satte 135'000 Franken.
Brautpaare buchen Taxi mit der Nummer 1
Das Geschäft mit den Kontrollschild-Auktionen boomt im Kanton Bern: 2014 setzte das Strassenverkehrsamt 1,25 Millionen Franken mit Verkäufen um. «Es melden sich vor allem Besitzer mit zweistelligen Kontrollschildern – ihnen entrichten wir maximal 2000 Franken», führt Bütler aus. Hingegen sei es fast unmöglich, einstellige Kontrollschilder zu erhalten. «Da fechten wir harte Kämpfe aus.»
Tiefe Nummern sind mehrheitlich im Besitz von Firmen, insbesondere Taxiunternehmen. So gehört etwa «BE 1» ebenfalls einem Täxeler. Und dieser will seine Nummer 1 nicht aus den Händen geben: «Die positiven Rückmeldungen der Leute sind mehr wert als ein paar Franken, sagt Markus Kunz», Inhaber von Nova Taxi. Das mit «BE 1» beschilderte Taxi werde gar speziell deswegen gebucht: «Wir fahren Brautpaare zum Standesamt oder Angestellte vom letzten Arbeitstag in den Ruhestand.» Privat könne er dem Statussymbol Kontrollschild wenig abgewinnen und habe ein fünfstelliges. «Tiefe Nummern können einem schnell Ärger einbringen – die kann man sich merken und einen anschwärzen», scherzt Kunz.
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