LuzernBei der Staatsanwaltschaft stapeln sich Dossiers
Mehr neue und komplexere Fälle und der budgetlose Zustand bescherten der Luzerner Staatsanwaltschaft viel Arbeit: 93 Prozent der Fälle habe man erledigen können.
- von
- sda/gwa

Daniel Burri, Oberstaatsanwalt des Kantons Luzern.
Der budgetlose Zustand sowie mehr und komplexere Fälle haben 2017 die Arbeit der Staatsanwaltschaft Luzern geprägt. Auf neue, durch Hintermänner vernetzt ausgeführte Kriminalitätsformen wie Konkursreiterei oder Lovescamming (Liebesbetrug) reagierte die Behörde, indem vier bisherige Staatsanwälte sich auf diese Themen spezialisieren.
«In diesen beiden Bereichen brauchen wir detailliertes Fachwissen, um den kriminellen Machenschaften effizient entgegenzuwirken», sagt Oberstaatsanwalt Daniel Burri. Sie sollen sich schweizweit mit Spezialisten vernetzen und laufend weiterbilden.
Staatsanwaltschaft steht vor grossen Herausforderungen
Burri sagte am Mittwoch den Medien, dass die Deliktstatistik ein ähnliches Bild zeige wie in den Vorjahren. Mit fast 52'000 Fällen sei aber eine so hohe Fallzahl wie noch nie erreicht worden. Nicht erfreulich sei, das nur 93 Prozent der Fälle hätten erledigt werden können.
Für Burri gibt es drei Gründe dafür, dass der Falleingang höher gewesen ist als der Fallausgang. Die Staatsanwaltschaft stehe vor «sehr grossen Herausforderungen». Es habe im letzten Jahr 2000 Fälle mehr gegeben als 2016, es habe mehr komplexe Fälle gegeben und der budgetlose Zustand habe sich ausgewirkt. So hätten Mitarbeiter in die Zwangsferien geschickt werden müssen. «Trotz diverser Optimierungsmassnahmen zur Verbesserung der Effizienz ist die Staatsanwaltschaft auf ausreichende Ressourcen angewiesen, um ihren sicherheitspolitischen Auftrag erfüllen zu können», sagt Burri.