Apotheken-Konkurrenz: Bei Migros gibt es 2017 auch Medikamente

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Apotheken-KonkurrenzBei Migros gibt es 2017 auch Medikamente

Milch, Butter und Antibiotikum bekommen Kunden ab Juni bei Migros, die mit der Onlineapotheke Zur Rose kooperiert. Das dürfte den Preiskampf anheizen.

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Bislang gab es nur Abholschalter des Online-Händlers Zur Rose bei der Migros. Ab 2017 sollen nun Shop-in-Shop-Apotheken kommen.

Bislang gab es nur Abholschalter des Online-Händlers Zur Rose bei der Migros. Ab 2017 sollen nun Shop-in-Shop-Apotheken kommen.

Zur Rose
Damit dürfte Migros Bewegung in den Medikamentenhandel bringen: Der Detailhändler mischt den Apothekenmarkt auf.

Damit dürfte Migros Bewegung in den Medikamentenhandel bringen: Der Detailhändler mischt den Apothekenmarkt auf.

Keystone/Alessandro Della Valle
Andrea Broggini, Präsident des Migros-Genossenschaftsbundes:« Mit Zur Rose werden wir zum ersten Mal ein Shop-in-Shop-Konzept umsetzen.»

Andrea Broggini, Präsident des Migros-Genossenschaftsbundes:« Mit Zur Rose werden wir zum ersten Mal ein Shop-in-Shop-Konzept umsetzen.»

Keystone/Gaetan Bally

Die Internet-Apotheke Zur Rose zieht bei der Migros ein: In 50 Filialen des Detailhändlers sind Shop-in Shops geplant, wo Zur Rose ein Vollsortiment an Medikamenten anbietet, wie die «SonntagsZeitung» berichtet . Zur Rose ist bislang in der Schweiz fast nur als Internet-Apotheke präsent. Die bei dem Händler bezogenen Medikamente sind insgesamt deutlich günstiger. Anders als online werden bei Migros auch rezeptfreie Mittel angeboten.

«Mit dem strategischen Entscheid, in den Apothekenmarkt einzusteigen, setzen wir unsere umfassende Gesundheitsinitiative fort», erklärt der Präsident des Migros-Genossenschaftsbundes, Andrea Broggini im «SonntagsZeitungs»-Interview. Der erste Zur Rose-Shop werde es in der Migros-Filiale an der Berner Marktgasse geben. Das schweizweite Potenzial wird auf 50 Apotheken-Shops bei Migros geschätzt.

Auch vor Ort günstiger

Mit der Migros-Kooperation baut der Thurgauer Händler Zur Rose iseine stationäre Präsenz nun massiv aus und wird vor Ort mit Fachpersonal ein Arzneimittel-Vollsortiment anbieten. Gegenüber anderen Apotheken ist Zur Rose im Schnitt 12 Prozent günstiger, wie Zur Rose-Sprecherin Pascale Ineichen zu 20 Minuten sagt.

Zur Rose war es per Bundesgerichtsurteil 2015 verboten worden, rezeptfreie Medikamente wie Kopfschmerzmittel oder Hustensaft online zu verkaufen. Die Begründung: Mögliche Neben- oder Wechselwirkungen müssen im persönlichen Gespräch erfolgen. Dies ist nur beim Arzt oder in einer Apotheke möglich. Wer dennoch online bestellen will, muss deshalb auch für an sich rezeptfreie Medikamentes ein Rezept auf Basis eines persönlichen Kontaktes mit einem Arzt vorlegen.

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