Sicherheit an Fasnacht«Beim Terror ist Luzern Provinz – zum Glück»
Bald beginnen die rüüdigen Tage in Luzern. Die Stadt hat ein Paket von Massnahmen vorgestellt, mit denen sie die Fasnacht sicherer machen will.
- von
- Noah Knüsel
Im Video erklärt Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen der Stadt Luzern, welche Massnahmen ergriffen werden. (Video: nk)
«Wir wollen präventiv tätig, aber im Ernstfall auch bereit sein», sagt Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen der Stadt Luzern. Dafür hat die Stadt ein Massnahmenpaket vorgestellt, das auf den Ergebnissen einer Crowd-Management-Studie beruht. Im Zentrum stehen ein neues Sanitätskonzept, die bessere Entlastung und Besucherflüsse unter der Egg und die deutlichere Kennzeichnung und Sicherung der Fluchtwege.
Rathaussteg kann im Einbahnsystem geführt werden
Zur Entlastung des Platzes unter der Egg und vor der Rathaustreppe kann der Rathaussteg bei Bedarf im Einbahnverkehr geführt werden. «So können die Leute aus der Stadt hinaus, aber keine neuen hinein», erklärt Mario Lütolf. Das gebe der Polizei ein Ventil, das sie bei Bedarf öffnen könne.
Heinz Steiner, Chef der Stadtluzerner Sicherheitspolizei, rechnet damit, dass die Brücke während rund 20 Stunden nur in eine Richtung begehbar sein wird. «Wie von den Fasnächtlern gewünscht, zeigt ein rotes Lämpchen, ob die Brücke von der Bahnhofstrasse her begehbar ist», so Mario Lütolf.
Die Massnahme sei den Fasnächtlern kommuniziert worden und man hoffe auf deren Verständnis, so Lütolf weiter. Heinz Steiner ortet zwar auch Konfliktpotenzial, meint aber: «Unsere Leute sind dafür geschult und wir hoffen, dass sich das unter den Fasnächtlern selber ein wenig reguliert.» Letztendlich wolle man niemanden in Handschellen legen, der sich unbedingt da hindurchzwängen will. «Da muss man auch etwas an die Vernunft appellieren.»
«Terrorgefahr wird laufend beurteilt»
Bei Grossanlässen mit vielen Menschen auf engem Raum steht auch die Frage nach der Terrorgefahr im Raum. Heinz Steiner versichert: «Wir sind mit dem Bundesnachrichtendienst und den anderen Polizeien in Kontakt. Die Gefahr wird laufend beurteilt.» Im Moment sei es ruhig, es stehe keine grössere Warnung im Raum.
«Trotzdem machen wir uns Überlegungen, wie wir die Fasnacht sicherer machen können, auch in diesem Bereich», so Steiner weiter. Beispielsweise werde geprüft, wie die Umzugsstrecke besser gesichert werden könnte. Da sei man noch daran. Betonelemente sind aber laut Steiner keine Option: «So etwas braucht es in Luzern nicht. Diesbezüglich sind wir doch noch Provinz – zum Glück.»
Fasnächtler unterstützen die Massnahmen
Die grossen Fasnachtsverbände stehen geschlossen hinter den Massnahmen, wie Patrick Hauser, Präsident des Luzerner Fasnachtskomitees (LFK) erklärt: «Wir und auch die Vereinigten und die Kult-Ur-Fasnächtler unterstützen diese Massnahmen.» Man sei froh, seien diese gegenüber den Fasnächtlern früh und offen kommuniziert worden.