Oensingen Bell will Schlachthof-Besetzer verzeigen
Während die Schlachthof-Aktivisten von Oensingen von einer gelungenen Aktion sprechen, greift Bell nun zu rechtlichen Mitteln: Die Eindringlinge werden angezeigt.
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- miw
Tierrechts-Aktivistin Elisa Keller im Interview. (cho/20min)
«Wir waren ungefähr 13 Stunden lang dort. In dieser Zeit konnten wir den Betrieb von Bell blockieren», bilanziert Schlachthof-Besetzerin Elisa Keller (21) aus Lausanne in einem Interview mit 20 Minuten. Die Aktion sei ein Erfolg gewesen – mit friedlichem Protest und ohne Gewalt habe man Kritik am Betrieb und dessen Handeln anbringen können.
«Wenigstens während eines Tages haben wir die Tiere vor dem Tod bewahrt», sagt Keller. Wie viele Rinder am Mittwoch vor Ort hätten geschlachtet werden sollen, ist nicht bekannt – Bell macht hierzu keine öffentlichen Angaben.
Bell überlegt, rechtliche Schritte einzuleiten
Die Aktivisten dürften nicht ungestraft davon kommen: Die Fleischverarbeitungsfirma hat bereits erste Schritte gegen sie eingeleitet. «Bell hat formell einen Strafantrag gestellt, damit die Polizei die Aktivisten vom Gelände wegführen konnten», sagt Bell- Sprecherin Sara Heiniger. «Weitere Entscheidungen wird Bell nach der Analyse der Situation treffen.»
Aufgrund des Eindringens der Aktivisten sei am Mittwoch kein normaler Betrieb möglich gewesen. «Doch die Belieferung der Kunden sollte für heute sowie auch für die kommenden Tage sichergestellt sein», so Heiniger. Über den entstanden Schaden will Bell aus geschäftlichen Gründen keine Angaben machen.