Nach abschätziger Geste: Benfica will es Drogba heimzahlen

Rückblick: Die Chelsea-Spieler sitzen im Aufenthaltsraum der Stanford Bridge und schauen sich die Auslosung der Champions-League-Viertelfinals an. Allzu sehr scheint das Prozedere die «Blues»-Kicker nicht zu interessieren, bis ihr Gegner gezogen wird. Es ist der portugiesische Rekordmeister Benfica Lissabon.

Ein relativ einfaches Los, wenn man bedenkt, dass Chelsea auch auf Barcelona oder den AC Mailand hätte treffen können. Didier Drogba scheint sich vor Benfica jedenfalls nicht zu fürchten. Der Ivorer reagiert auf das Los mit einem theatralischen, etwas abschätzigen Tänzchen und mit einem breiten Grinsen im Gesicht. «Blues News», der klubeigene Fernsehsender von Chelsea, fängt die Szene ein. Über YouTube verbreitet sie sich danach rasend schnell.

Natürlich hat man auch in Lissabon Wind von Drogbas Reaktion gekriegt. Die Presse bauschte die Geschichte auf und sorgte dafür, dass der 34-jährige Stürmer in aller Munde ist. Der Ivorer wird am Dienstagabend beim Viertelfinal-Hinspiel im Lissbaboner Estadio da Luz wohl keinen sehr angenehmen Abend haben. Ein schallendes Pfeifkonzert für Drogba ist garantiert.

Bei Chelsea versucht man unterdessen den Schaden in Grenzen zu halten. «Drogbas Geste war nicht gegen Benfica gerichtet. Er hat sich nur gefreut, dass wir nicht auf Barcelona und sein Ex-Team Marseille treffen», versichert Teamkollege David Luiz. «Didier weiss, dass Benfica eine grosse Mannschaft hat und ein schwieriger Gegner wird.» Der Ivorer selbst hat nie Stellung zu seinem Tanzauftritt genommen.

Bei Benfica wollte und will man die Polemik nicht gross kommentieren. Coach Jorge Jesus hatte nur ein müdes Lächeln für das Thema übrig: «Nur Drogba weiss, was er sich dabei gedacht hat. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass er sich über uns lustig gemacht hat. Wir werden unsere Antwort auf dem Feld geben und zeigen, dass wir besser sind als Drogba und Chelsea.»