Benjamin Mendy: Franzose wird der Vergewaltigung freigesprochen

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«Nichts Böses in diesem Mann»Solidaritätswelle für Mendy nach Freispruch von Vergewaltigungs-Vorwürfen

Benjamin Mendys Freispruch vom Vergewaltigungsvorwurf sorgt für Diskussionen. Zahlreiche Fussballprofis unterstützen ein Statement von Niederlande-Star Memphis Depay, der Mendy den Rücken stärkt. 

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Benjamin Mendy ist ein freier Mann.

Benjamin Mendy ist ein freier Mann.

AFP
Der französische Fussballstar wurde freigesprochen.

Der französische Fussballstar wurde freigesprochen.

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Mendy wurde Vergewaltigung in mehreren Anklagepunkten vorgeworfen.

Mendy wurde Vergewaltigung in mehreren Anklagepunkten vorgeworfen.

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Darum gehts

  • Auch die letzten Anklagepunkte gegen Ex-Man-City-Star Benjamin Mendy wurden fallen gelassen.

  • Ob der Franzose eine Zukunft als Fussballprofi hat, ist dennoch fraglich.

  • Niederlande-Stürmer Memphis Depay bedauert den Fall in einem Instagram-Post.

  • Der Post stösst bei vielen Fussballern auf Zustimmung, bei vielen Fans aber auf Kritik.

Seit Freitag ist klar: Fussballstar Benjamin Mendy ist freigesprochen vom Vorwurf der Vergewaltigung. Der Franzose nahm den erneuten Freispruch von einem englischen Gericht unter Tränen entgegen, nachdem er zuvor bereits im Januar in einem separaten Verfahren von dem Vorwurf der Vergewaltigung in sechs Fällen und einem Fall von sexueller Nötigung freigesprochen wurde.

Der 28-jährige Mendy ist nun zwar ein freier Mann, steht aber mit dem beschädigten Image wohl trotzdem ohne Zukunft im Profibereich da. In der Fussballwelt sorgt der Freispruch des Weltmeisters von 2018 für grosse Diskussionen. Besonders in Rage redet sich Atlético-Star Memphis Depay. Der Niederländer postet einen bemerkenswerten Post auf Instagram und schreibt: «Alle Fälle wurden abgewiesen. Was machen wir jetzt? Wer wird diesem Bruder helfen, wieder gesund zu werden?» 

«Habe nichts Böses in diesem Mann gesehen»

Depay sorgt sich um den freigesprochenen Mendy und fragt sich: «Wie wird er seine Karriere zurückbekommen?» Der 29-jährige Oranje-Angreifer erklärt, er habe sich nie mit diesem Thema befasst, weil er nicht alle Details kenne. Er habe ihn aber ein paar Mal auf dem Spielfeld gesehen und einmal via Facetime mit ihm gesprochen, als er im Gefängnis war.

«Ich habe nichts Böses in diesem Mann gesehen», findet Depay und betont, man könne nicht akzeptieren, dass «uns als Athleten so etwas passiert.» Und: «Dreht nicht den Kopf weg, Leute», schreibt der frühere Barça-Kicker und markiert in seinem Beitrag die Fifa, die Premier League sowie die Accounts von ManCity und der französischen Nationalmannschaft.

Support von Fussball-Stars und Kritik auf Twitter

Der Post Depays stösst bei unzähligen Fussballprofis auf Zustimmung. Internationale Topstars wie Jack Grealish oder Ex-Teamkollege Oleksandr Zinchenko liken den Beitrag ebenso wie die Schweizer Natistars Manuel Akanji oder Steven Zuber. Mit Alisha Lehmann klickt auch eine Frau den Gefällt-mir-Button. FCB-Routinier Taulant Xhaka postet zudem in seiner Insta-Story einen Clip, in dem Mendy nach seinem Freispruch zu sehen ist und «Gott ist gross» in die Kamera sagt.

Der Zuspruch der Fussball-Szene steht dabei im Widerspruch mit vielen Fanreaktionen auf Social Media. «Die Likes zeigen sehr gut, wie krass die Fussballer in ihrer eigenen hermetisch abgeschotteten, toxischen Bubble hängen. Es ist beschämend», schreibt ein Twitter-User. Ein anderer fordert, man solle den Spielern wegen des Mendy-Zuspruchs die Handys wegnehmen.

Andere meinen, man solle den Fall trotz Freispruch vorsichtig bewerten. Eine Reihe von Usern weisen darauf hin, dass das Gerichtsurteil nur bedeute, dass zu wenig Beweise für eine Verurteilung des Franzosen gefunden wurden. Nicht aber, dass er zweifelsfrei keine Straftat begangen habe. Unter Depays Insta-Post schreibt jemand, dies sei «ein alarmierendes Signal» an jede Person, die in Betracht ziehe, gegen scheinbar mächtigere Personen vorzugehen. Es sei schliesslich nicht eine Einzelperson, sondern 13 verschiedene Frauen gewesen, die ihn beschuldigt hätten. Dem 28-Jährigen wurden diverse Sexualdelikte vorgeworfen, von denen er aber allen freigesprochen wurde.

Wirst du oder wird jemand, den du kennst, sexuell belästigt?

Hier findest du Hilfe:

Belästigt.ch, Onlineberatung bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz

Verzeichnis von Anlaufstellen

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

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