Teure StrassenBenzin soll sieben Rappen aufschlagen
Dem Bund geht das Geld für die Strassen aus: Um den Bau und den Unterhalt der Verkehrswege zu sichern, ist nach den Worten von Astra-Chef Rudolf Dieterle in absehbarer Zeit eine Erhöhung der Mineralölsteuer um vier bis sieben Rappen pro Liter nötig. Und damit nicht genug.
Wegen des sinkenden Benzinverbrauchs durch den Bau verbrauchsärmerer Fahrzeuge werde der Bund auf der Ertragsseite ein gröberes Problem bekommen, sagte der Chef des Bundesamts für Strassen (Astra) in einem Interview der «SonntagsZeitung». Der heutige Finanzierungsmechanismus mit den Mitteln aus der Mineralölsteuer werde in ungefähr zehn bis 20 Jahren nicht mehr genügend Mittel generieren. «Um das, was heute beschlossen ist, bauen und betreiben zu können und den Unterhalt am bestehenden Netz sicherzustellen, benötigen wir vier bis sieben Rappen mehr pro Liter Benzin», sagte Dieterle. Netzerweiterungen oder -ergänzungen wie etwa die Umfahrung von Morges (VD) würden weitere Zuschläge bedingen. Dieterle rechnet damit, dass die erste Erhöhung der Mineralölsteuer ab 2015 nötig wird.
Road Pricing nach holländischem Vorbild
Der Astra-Chef kann sich längerfristig auch eine von Strecke, Tageszeit und gefahrenem Automodell abhängige Abgabe vorstellen, wie dies in den Niederlanden geplant ist. Ein gescheites Road Pricing, wie es die Holländer planten, könne für die Schweiz durchaus adäquat sein. Man sollte sich deshalb intensiv mit diesem Modell auseinandersetzen, sagte Dieterle. Dies auch mit Blick auf die Umstellung auf Elektromobile. (dapd)