Neue Entgleisung: Berlusconi im Clinch mit den Finninnen

Aktualisiert

Neue EntgleisungBerlusconi im Clinch mit den Finninnen

Der italienische Premier Silvio Berlusconi hat Finnland gegen sich aufgebracht. Der finnische Ex-Aussenminister Erkki Tuomioja bezeichnete Berlusconi als «Schande für Italien sowie für Europa».

Die Reaktionen beziehen sich auf Aussagen Berlusconis in der vergangenen Woche. Vor laufender Kamera machte er sich über den Stolz der Finnen auf ihre Holzkirchen lustig und meinte, er liebe dennoch alle Finnen und Finninnen, letztere unter der Voraussetzung, dass sie volljährig seien.

Die finnische Zentrumspartei nahm die Aussagen zum Anlass, für ihre EU-Kandidaten zu werben. Diese seien geeignet, «Politikern von der Sorte Berlusconis, die aus heiterem Himmel zur Zerstörung der Holzkirche von Petäjävesi» aufrufen könnten, in Brüssel Einhalt zu gebieten.

Der finnische Ex-Aussenminister Tuomioja ging in seinem Blog ungewöhnlich hart mit Berlusconi ins Gericht: Er bezeichnete den italienischen Regierungschef als «Schande nicht nur für Italien, sondern für ganz Europa».

Mit Hilfe seines Vermögens und seiner «erschreckend weitreichenden» medialen Machtposition habe Berlusconi wiederholt Anklagen wegen Korruption und anderen Gesetzesbrüchen im Sand verlaufen lassen. Berlusconi sei zwar demokratisch legitimiert, das seien allerdings auch die Hamas in Palästina und Wladimir Putin in Russland.

(sda)

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