HitzewelleBerner Badis bereit für den ersten Ansturm
Endlich! Der Sommer ist da und lockt die Berner in Scharen in die Badis und an die Aare. Die neue, berndeutsche Aare-App liefert nützliche Infos dazu.
- von
- Alessandro Meocci

Schüler Ronny (16) geniesst den Sprung in die kühle Aare - natürlich gut angenetzt.
«Bei dieser Hitze gibt es nichts Schöneres als ein Sprung in die kühle Aare», sagt Schüler Ronny (16). Doch die relativ krasse Abkühlung ist nicht jedermanns Sache, denn der Fluss hatte am Mittwochnachmittag gerade mal 16 Grad. «Das ist mir noch zu kalt», so Verkäuferin Sabine Liechti (22). Sie brauche mindestens 18 Grad, bevor sie auch nur einen Zeh in die Aare halte. Sie hat gute Aussichten, dass dies bis Ende Woche noch geschieht: «Wenns so weitergeht haben wir die 18 Grad bereits am Freitag», sagt Marzili-Bademeister Roland Schenk. Dann rechne er mit bis zu 8000 Badegästen.
Auch das Weyerli und das Wylerbad rüsten sich für die kleine Hitzewelle, die auf Bern zurollt: «Wir sind bereit für den ersten Ansturm», sagt Markus Gasser, stellvertretender Sportamtleiter der Stadt Bern. Er rechne mit je rund 4000 Badegästen im Weyermannshaus wie auch im Wylerbad. «Nach dem verregneten Sommer 2014 hoffe ich heuer auf ein besseres Jahr», so Gasser.
Benetzen nicht vergessen!
Damit die wohltuende Abkühlung nicht zur heimtückischen Falle wird, müssen vor allem zwei Punkte beachtet werden: «Je grösser der Temperaturunterschied ist, umso besser muss man sich vorher benetzen», sagt Bernhard Fleuti von der Berner Sektion der Schweizerischen Lebensrettergesellschaft (SLRG). 30 Prozent der Wärme würden über den Kopf des Menschen entweichen, deshalb sei es besonders wichtig, Kopf und Oberkörper vorzukühlen: «Auf keinen Fall sollte man einfach ins Wasser springen.» Dies könne einen Kälteschock und gar Bewusstlosigkeit nach sich ziehen. Bei kalten Wassertemperaturen sei es zudem ratsam, nur kurze Schwimmstrecken zu wählen, da der Körper sonst auskühle.
Neue Aare-App in berndeutsch
Damit es nicht soweit kommt, informiert man sich am besten jeweils über die herrschenden Temperaturen. Und dafür gibt es seit Dienstag die gratis Handy-App «aare.guru» von Bernern für Berner – natürlich in Berndeutsch. Neben der genauen Wassertemperatur der Aare samt Kommentaren wie «ender früsch» oder «nume für Herti» sind auch Fliessmenge und Lufttemperatur ersichtlich. «Zudem weiss die App, wann die Sonne im Eichholz, im Marzili oder in der Lorraine untergeht», sagt Entwickler Kaspar Allenbach.