Stadt-Krimi Berner lösen virtuellen Mordfall
Verdächtige Scherben und seltsame Alibis: Berner schlüpfen am 14. März in die Rolle von Detektiven und lösen einen inszenierten Fall vom Verein Stadt-Krimi.
- von
- Mira Weingartner
Berühmte Detektive wie Sherlock Holmes, Miss Marple oder Paul Temple erhalten Konkurrenz aus der Schweizer Bundesstadt: Heimische Amateur-Fahnder ermitteln am 14. März zum ersten Mal auf eigene Faust. Denn laut einem Drehbuch von Regisseurin Nathalie Sameli ist ein Mord geschehen – mitten in der Stadt. Eine junge Frau wird in der Wohnung ihrer besten Freundin tot aufgefunden. Es gibt Zeugen und Verdächtige. War es ein Beziehungsdelikt oder steckt doch mehr dahinter?
Zeugen befragen und Alibis verifizieren
Die Organisation Stadt-Krimi hat für die Berner Krimi-Liebhaber ein kniffliges Detektivspiel ins Leben gerufen und lässt sie in den Gassen der Stadt ermitteln. Um den virtuellen Mörder zu überführen, die Tatwaffe zu ermitteln und dem Motiv des Täters auf den Grund zu gehen, erhalten die Teilnehmer anfänglich eine Ermittlungsakte mit Hinweisen. «Erste Hinweise führen die Detektive auf eine Tour zu verschiedenen Restaurants und Plätzen. Dort müssen sie Zeugen und Verdächtigte verhören.» Ermittlungsergebnisse der Hobbydetektive können bei einer extra eingerichteten Zentrale auf deren Wahrheitsgehalt überprüft werden. Aber Achtung: Nicht jeder, der verdächtig aussieht, spielt auch wirklich mit. Und auch die Konkurrenz schlafe beim Ermitteln nicht, «es sind während des Spiels mehrere Teams unterwegs, die den Täter als erste schnappen wollen». Das Gewinnerteam darf dann den «Täter» in Handschellen abführen.
Aufwändige Inszenierung
So verworren die Ermittlungen für die bis zu jeweils maximal 100 Möchtegern-Detektive auch sein mögen, die Inszenierung des ganzen «3D-Cluedos» sei die eigentliche Herausforderung: «Logistisch ist das Spiel für uns ziemlich aufwendig, kein Hinweis darf fehlen», so Regisseurin Nathalie Sameli, die das Spiel mit einer Teilnahmegebühr von 85 Franken zusätzlich auch in den Städten Basel, Luzern und Zürich anbietet. Trotzdem sei jede Durchführung ein Spass – sowohl für Ermittler wie auch die mitwirkenden Schauspieler: «Selbst der gespielte Killer hat Freude an seiner Rolle, er dürfe dabei für einmal richtig unsympathisch und kalt auftreten.»