National League ABerra sichert Biel den Sieg
Der EHC Biel gewinnt den Strichkampf gegen Genf-Servette mit 1:0 und hat sich damit im Kampf um die Playoff-Plätze etwas Luft verschafft. Leader Zug dagegen verliert bei den SC Tigers nach Verlängerung.
Leader Zug verliert in der 44. NLA-Runde bei den SCL Tigers 3:4 nach Verlängerung. Der Tabellendritte Fribourg-Gotteron setzt sich bei Ambri-Piotta 2:1 nach Penaltyschiessen durch.
Der SC Bern siegte dank seiner «Jungmannschaft» gegen Kloten mit 5:0. Der Vorsprung auf den Tabellennachbarn beträgt nun bei einem Spiel mehr sechs Punkte.
Die SCL Tigers setzten sich gegen den EV Zug mit 4:3 nach Verlängerung durch. Stürmer Vojtech Polak erzielte den siegbringenden Treffer nach 48 Sekunden in der Overtime.
Biel kam gegen Genève-Servette zu einem knappen 1:0-Heimerfolg. Einziger Torschütze der Partie war Clarence Kparghai. Die Bieler liegen damit wieder drei Punkte vor den Genfern.
Biel - Genève-Servette: Biel dank Berra und Kparghai
Der EHC Biel hat im Strichkampf einen wichtigen Sieg gefeiert. Die achtplatzierten Seeländer setzten sich gegen das zuvor punktgleiche Genève-Servette 1:0 durch.
Vor der Partie schienen die Vorteile auf Seiten der Genfer zu liegen. Während Servette mit vier Siegen in Serie überzeugt hatte, gewannen die Bieler im gleichen Zeitraum einzig am Freitagabend beim Tabellenletzten Rapperswil-Jona Lakers (3:1). Die Gäste dominierten denn auch das erste Drittel - das Schussverhältnis in den ersten 20 Minuten lautete 14:7 zugunsten der Genfer. Doch die Bieler gingen mit einer 1:0-Führung in die erste Pause; Clarence Kparghai traf 39 Sekunden vor der ersten Sirene im Powerplay mit einem nicht unhaltbar scheinenden Schuss. Kurz zuvor hatte der Verteidiger dem enteilten Rico Fata mit einem Hechtsprung mirakulös den Puck weggenommen und damit eine gute Chance für Servette verhindert.
An diesen mangelte es den Genfern jedoch nicht, doch Reto Berra war bereits zum siebenten Mal in dieser Saison und zum 13. Mal insgesamt in der NLA unbezwingbar. Die spektakulärste seiner 35 Paraden gelang ihm in der 55. Minute, als er am Boden liegend mit dem Stock gegen Petr Vampola rettete. In der 38. Minute war Tony Salmelainen in Unterzahl alleine vor Berra gescheitert. «Wir spielten hinten sehr solid», sagte Kparghai. «Berra hat uns die Chance gegeben, dass ein Tor reicht.»
Servette hat nach dieser Partie wohl Albträume von Berra, brachten sie doch den Puck zum dritten Mal in dieser Spielzeit nicht am Nationalgoalie vorbei. Deshalb erlitten die Genfer die fünfte Niederlage im sechsten Saisonduell gegen Biel und verpassten es, erstmals in dieser Saison auf einem Playoff-Platz zu stehen.
Bern - Kloten: SCB dank der «Jungmannschaft»
Bern machte mit dem klaren 5:0-Sieg gegen den Tabellennachbarn Kloten einen grossen Schritt in Richtung Heimrecht in den Playoffs. Der Vorsprung auf die Zürcher beträgt nun bei einem Mehrspiel sechs Punkte.
Der so fordernde SCB-General Marc Lüthi dürfte beim vierten Heimsieg in Serie vor allem an seiner «Jungmannschaft» Freude gehabt haben. Die vier entscheidenden Treffer wurden allesamt von Spielern erzielt, welche Druck auf die arrivierten Kadermitglieder ausüben. Joel Vermin eröffnete das Skore (19.), kurz nach der ersten Sirene durfte Christoph Bertschy jubeln (22.), ehe Pascal Berger der Begegnung mit einem Doppelschlag innert drei Minuten jegliche Spannung nahm (35./38.).
Bei den Zürchern besteht hingegen kein Anlass zur Entwarnung: Unter dem Trainerduo Anders Eldebrink/Felix Hollenstein gingen fünf der letzten sieben Partien verloren und die defensive Zuordnung gibt Anlass zu grösster Sorge.
Langnau - Zug: Die grosse Rückkehr des Paul di Pietro
Der EV Zug hat das Berner Wochenende mit zwei Niederlagen in der Verlängerung beendet. Dem 4:5 gegen Bern folgte gestern ein 3:4 in Langnau.
Die Innerschweizer, die sich faktisch schon länger auf die Playoffs vorbereiten können, führten bis zur 38. Minute vermeintlich sicher 3:1 und führten die technisch feinere Klinge. Andy Wozniewski glich den Rückstand früh mit einem (nicht unhaltbaren) Scharfschuss aus (9.), kurz vor Ende des Mitteldrittels beendete Björn Christen eine fast 1000-minütige persönliche Durststrecke und schliesslich erhöhte Fabian Schnyder nach einer Hochgeschwindigkeits-Kombination über Josh Holden und Topskorer Damien Brunner.
Ausgerechnet ein ehemaliger Zuger war aber mit dem Verdikt nicht einverstanden: Paul di Pietro, der am Ende der letzten Saison trotz grosser Verdienste um den Verein nicht mehr weiterbeschäftigt und erst vor kurzem von Langnau in den Niederungen der Nationalliga B ausgegraben wurde, zeigte, dass er von seiner Leidenschaft für das Eishockey überhaupt nichts eingebüsst hat. Der 41-Jährige eröffnete das Skore mit einem sehenswerten Hocheckschuss (8.) und setzte auch nachher viele Akzente. Erneut belohnt wurde der unverwüstliche «Päuli» in der 55. Minute, als er aus dem Slot heraus das 3:3 erzielte, seinen insgesamt vierten Saisontreffer, und damit einen gravierenden Fehler von Timo Helbling bestrafte. In der Verlängerung kamen die Emmentaler schliesslich zu einem weiteren Moralschub: Vojtech Polak sicherte seinen Farben nach 48 Sekunden den nicht unverdienten Zusatzpunkt. Zusammen mit Di Pietro und Kurtis McLean bildete er die überragende Formation beim Gastgeber.
Ambri-Piotta - Fribourg: Magere Kost in der Valascia
Nach zwei Niederlagen kam Fribourg bei Ambri-Piotta zu einem 2:1-Sieg nach Penaltyschiessen. Für die Tessiner war es die siebente Niederlage im neunten Spiel im Jahr 2012.
Die nur 2745 Zuschauer in der Valascia bekamen magere Kost geboten und mussten bis zur 48. Minute warten, ehe das erste Tor der Partie fiel - Benny Plüss lenkte im Powerplay einen Schuss von Romain Loeffel unhaltbar ab und traf zum 13. Mal in dieser Saison. Nur 158 Sekunden später glich Paolo Duca ebenfalls in Überzahl aus, wobei er den Puck richtiggehend ins Tor «reinarbeitete». Der Captain von Ambri-Piotta erzielte erst seinen zweiten Treffer in dieser Spielzeit. Zuvor waren die Leventiner vor heimischem Publikum während 180:19 Minuten ohne Torerfolg geblieben.
Das Penaltyschiessen war schnellstmöglich entschieden, trafen doch bei Fribourg mit Dimitri Afanasenkow, Julien Sprunger und Sandy Jeannin sämtliche Schützen. Ambri dagegen scheiterte dreimal. Der Penalty von Afanasenkow war ein Kabinettstück sondergleichen und dürfte auf «YouTube» ein Renner werden. Gottéron gewann somit auch das vierte Saisonduell gegen die Tessiner und feierte den siebenten Sieg in den letzten acht Partien in der Valascia.
NLA 44. Runde
Biel - Genève-Servette 1:0 (1:0, 0:0, 0:0)
Eisstadion. - 5515 Zuschauer. - SR Kurmann/Stricker, Arm/Küng.
Tor: 20. Kparghai (Truttmann, Ehrensperger/Ausschluss Rivera) 1:0.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Biel, 5mal 2 Minuten gegen Genève-Servette.
PostFinance-Topskorer: Miéville; Fata.
Biel: Berra; Preissing, Huguenin; Kparghai, Grieder; Steinegger, Untersander; Gossweiler; Tschantré, Bordeleau, Haas; Beaudoin, Miéville, Spylo; Wieser, Ehrensperger, Truttmann; Lauper, Gloor, Wetzel; Zigerli.
Servette: Stephan; Mercier, Bezina; Pothier, Gian-Andrea Randegger; Eliot Antonietti, Vermeille; Simek, Trachsler, Fata; John Fritsche, Flurin Randegger, Friedli; Rubin, Salmelainen, Vampola; Pivron, Rivera, Gerber.
Bemerkungen: Biel ohne Peter, Wellinger (beide verletzt) und Fröhlicher (krank). Genève-Servette ohne Walsky, Gautschi, Paul Savary, Berthod, Vukovic (alle verletzt), Dan Fritsche (krank) und Hecquefeuille (überzähliger Ausländer). - Biel ab zweitem Drittel ohne Bordeleau (Verdacht auf Hirnerschütterung) und im letzten Drittel ohne Steinegger. - Servette von 57:27 bis 58:06 und von 58:16 bis Spielende ohne Torhüter. - Timeout Servette (58:06).
Langnau - Zug 4:3 (1:1, 1:2, 2:0) n.V.
Ilfis. - 5157 Zuschauer. - SR Koch, Kehrli/Kohler.
Tore: 8. Di Pietro 1:0. 9. Wozniewski (Chiesa, Rüfenacht) 1:1. 34. Christen (Sven Lindemann) 1:2. 38. Schnyder (Brunner, Holden) 1:3. 40. Polak (Schilt, McLean/Ausschluss Fabian Lüthi) 2:3. 55. Di Pietro (McLean, Polak) 3:3. 61. (60:48) Polak (McLean, Stettler) 4:3.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Langnau, 7mal 2 Minuten gegen Zug.
PostFinance-Topskorer: McLean; Brunner.
Langnau: Esche; Schilt, Popovic; Rytz, Lardi; Stettler, Christian Moser; Kim Lindemann; Genazzi, Claudio Moggi, Neff; Di Pietro, McLean, Polak; Bucher, Haas, Simon Moser; Leblanc, Adrian Gerber, Rexha.
Zug: Markkanen; Chiesa, Wozniewski; Fischer, Helbling; Blaser, Erni; Brunner, Holden, Schnyder; Fabian Lüthi, Oppliger, Rüfenacht; Duri Camichel, Sutter, Casutt; Christen, Pirnes, Sven Lindemann; Lammer.
Bemerkungen: Langnau ohne Reber, Sandro Moggi, Gustafsson, Simon Lüthi (alle verletzt), Pelletier (überzählig), Zug ohne Furrer (verletzt) und Metropolit (überzählig).
Bern - Kloten 5:0 (1:0, 3:0, 1:0)
PostFinance-Arena. - 15'822 Zuschauer. - SR Kämpfer, Fluri/Müller.
Tore: 19. Vermin (Froidevaux, Beat Gerber) 1:0. 22. Bertschy (Kwiatkowski/Ausschluss Schelling) 2:0. 35. Berger (Vermin/Ausschlüsse Plüss; Jenni) 3:0. 38. Berger (Ritchie, Dumont) 4:0. 52. Ritchie (Furrer, Jobin/Ausschluss Wick) 5:0.
Strafen: 11mal 2 plus 5 Minuten (Kinrade) plus Spieldauer (Kinrade) gegen Bern, 10mal 2 plus 5 Minuten (Stancescu) plus Spieldauer (Stancescu) gegen Kloten.
PostFinance-Topskorer: Ritchie; Santala.
Bern: Bührer; Kwiatkowski, Furrer; Hänni, Jobin; Kinrade, Beat Gerber; Meier; Berger, Ritchie, Dumont; Bertschy, Plüss, Rüthemann; Scherwey, Gardner, Reichert; Déruns, Froidevaux, Vermin.
Kloten: Rüeger; DuPont, Marti; Du Bois, Schelling; Westcott, Blum; Sven Berger; Bodenmann, Santala, Bieber; Jacquemet, Liniger, Stancescu; Wick, Nylander, Jenni; Neher, Walser, Herren.
Bemerkungen: Bern ohne Höhener, Morant, Roche, Lötscher (alle verletzt) und Vigier (überzählig), Kloten ohne Winkler, Lemm, Kellenberger, Hollenstein (alle verletzt), und Nordgren (überzählig).
Ambri-Piotta - Fribourg 1:2 (0:0, 0:0, 1:1, 0:0) n.P.
Valascia. - 2745 Zuschauer. - SR Reiber, Abegglen/Schmid.
Tore: 48. Plüss (Loeffel, Sprunger/Ausschluss Kobach) 0:1. 51. Duca (Perrault, Kohn/Ausschluss Afanasenkow) 1:1.
Penaltyschiessen: Afanasenkow 0:1, Perrault -; Sprunger 0:2, Kohn -; Jeannin 0:3, Raffainer -.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 6mal 2 Minuten gegen Fribourg.
PostFinance-Topskorer: Noreau; Sprunger.
Ambri-Piotta: Bäumle; Noreau, Kobach; Trunz, Kutlak; Casserini, Schulthess; Müller, Sidler; Botta, Perrault, Elias Bianchi; Raffainer, Kohn, Demuth; Duca, Schlagenhauf, Lachmatow; Grassi, Mattia Bianchi, Hofmann.
Fribourg: Huet; Ngoy, Abplanalp; Birbaum, Collenberg; Loeffel, Barinka; Barbezat; Sprunger, Jeannin, Plüss; Gamache, Dubé, Hasani; Cadieux, Lüssy, Vauclair; Knoepfli, Brügger, Afanasenkow.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Westrum, Pestoni, Murovic, Walker, Kariya (alle verletzt), Schaefer und Landry (überzählige Ausländer). Fribourg ohne Rosa, Heins, Botter, Gerber und Bykow (alle verletzt).
National League A
(si)