Bellinzona: Blatter und Platini bekommen Gnadenfrist

Sepp Blatter und Michel Platini bekommen eine Gnadenfrist. Solange die Ausstandsfrage nicht geklärt sei, mache eine Weiterführung des Verfahrens keinen Sinn, wie die Berufungskammer am Montag schreibt. Wenn man das Verfahren weiterführt, kann dies dazu führen, dass später Handlungen wiederholt werden müssen. Dies spricht gegen die Verfahrensökonomie. 

Im Fall von Blatter und Platini musste der Präsident des Bundesstrafgerichts gemäss einem gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren ausserordentliche Richter für die Behandlung des Ausstandgesuches bestimmen, wie «Blick» unter Berufung auf Keystone SDA schreibt. Neuer Vorsitzender wird Roland Hofmann, Präsident des Kantonsgerichts Basel-Landschaft. Ihm zur Seite stehen Marc Siegwart, Präsident des Zuger Obergerichts, und Thomas Flückiger, Präsident des Obergerichts des Kantons Solothurn.

Wenn dieses Gremium zum Schluss gelangt, dass die Richter der Berufungskammer in den Ausstand treten müssen, wird es selbst über die Berufung entscheiden müssen. Das hat zuerst die Bundesanwaltschaft eingelegt und in der Folge auch die Fifa.

Gegen den früheren Schweizer Fifa-Präsidenten Blatter (86) und den ehemaligen Uefa-Chef Platini (67) begannen vor sieben Jahren Ermittlungen wegen einer dubiosen Millionenzahlung, die Blatter 2011 im Namen der Fifa für Platini genehmigt hatte. Es ging um zwei Millionen Franken. Letzten Sommer wurden die beiden freigesprochen.