Krieg in der Ukraine: Beschuss auf ukrainischen Staudamm löst Flutwelle aus

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Krieg in der UkraineBeschuss auf ukrainischen Staudamm löst Flutwelle aus

Putins Truppen haben mehrere Raketen auf einen ukrainischen Staudamm abgefeuert. Dabei wurden Teile des Damms zerstört. Der Stadt Krywyj drohen Überschwemmungen.  

Am Mittwoch, dem 14. September, kursierten in den sozialen Medien Aufnahmen, die einen beschädigten Damm in Krywyj Rih zeigen, der den Fluss Inhulez zum Überlaufen bringt. 

Darum gehts

Die zentralukrainische Industriestadt Krywyj Rih ist nach ukrainischen Angaben am Mittwoch von russischen Marschflugkörpern getroffen worden. Präsident Wolodimir Selenski bestätigte, dass eine Pumpstation am Staudamm des Flusses Inhulez beschädigt worden sei. Er sprach von einem Versuch, seine Heimatstadt unter Wasser zu setzen. «Alles, was die Besatzer können, ist Panik zu säen, eine Notlage zu schaffen, Menschen ohne Licht, Wärme, Wasser oder Lebensmittel zu lassen», schrieb Selenski auf Telegram. «Kann uns das brechen? Keineswegs.» 

Durch das zerstörte Pumpwerk strömten am Mittwoch so grosse Wassermassen, dass der Fluss Inhulez über die Ufer zu treten drohte. Präsident Wolodimir Selenski sprach von einem Versuch, seine Heimatstadt unter Wasser zu setzen.

Die Flutwelle auf dem Inhulez hat aber ukrainischen Medien zufolge auch mögliche militärische Auswirkungen. Weiter südlich bei Cherson bildet der Nebenfluss des Dnipro derzeit die Frontlinie zwischen ukrainischen und russischen Truppen. Der hohe Wasserstand könnte ein Passieren des Flusses erschweren. 

Per Flugzeug angegriffen

Resnitschenko sprach von sieben Marschflugkörpern des Typs Ch-22, die aus der Entfernung von russischen Kampfflugzeugen abgefeuert worden seien. Auch die Transportinfrastruktur sei angegriffen worden. Angaben über Opfer gab es zunächst nicht. Im Präsidialamt in Kiew war die Rede von acht anfliegenden Raketen. Vizechef Kyrylo Tymoschenko sprach von einem Terrorakt, weil kritische Infrastruktur getroffen worden sei. 

Kein Trinkwasser und Überschwemmungsgefahr

Der Stausee dient der Trinkwasserversorgung der Stadt mit 625’000 Einwohnern. Durch den Schaden an dem Pumpwerk sei in weiten Teilen der Stadt die Wasserversorgung ausgefallen, hiess es. Trotz des hohen Wasserstands auf dem Fluss sei die Lage unter Kontrolle, sagte Selenskis Vizestabschef Kyrylo Tymoschenko. Die Lage in den Stadtteilen, in denen Überschwemmungsgefahr drohe, werde ständig überwacht. 

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Russische Raketen beschädigten einen Staudamm schwer. 

Russische Raketen beschädigten einen Staudamm schwer. 

Reuters/Ukrainian Parliament
Durch die Zerstörung fliessen grosse Wassermassen ab. 

Durch die Zerstörung fliessen grosse Wassermassen ab. 

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Teile der Stadt sind ohne Wasser oder fürchten sich vor Überschwemmungen. 

Teile der Stadt sind ohne Wasser oder fürchten sich vor Überschwemmungen. 

Twitter/Herodote1789

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(DPA/AFP/pco)

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