Hosen verzocktBesetzer ziehen auf dem Paradeplatz blank
Occupy-Proteste einmal von der anderen Seite: Mit heruntergelassenen Hosen demonstrieren die Aktivisten gegen «die Zocker bei den Banken».
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Unten ohne Protest: «Die Banker haben unsere letzten Hosen verzockt», sagt Occupy-Aktivistin Maja im Video. <i>(Quelle: Keystone)</i>
Die Occupy-Paradeplatz-Bewegung will ihr Camp auf dem Lindenhof von der Stadt Zürich bewilligen lassen. Auf dem Antragsformular, das die Besetzer am Donnerstag eingereicht haben, setzten sie für die Veranstaltungsdauer 99 Monate ein - ganz nach ihrem Motto «Wir sind 99 Prozent».
Wie die Besetzer am Donnerstag mitteilten, soll das Gesuch zeigen, dass die Bewegung nicht kurzfristig denkt und den Dialog mit der Stadt sucht.
Gesuch wird geprüft
Das Gesuch sei eingegangen und werde im Laufe der nächsten Tage geprüft, sagte ein Sprecher des Polizeidepartements auf Anfrage. Wie das Departement mittelte, könne das Lager aber «höchstens befristet» geduldet werden.
Am letzten Montag hatte eine Vertreterin des Polizeidepartements Kontakt mit den Aktivisten aufgenommen und ihnen mitgeteilt, dass ein Camp-Ausbau nicht toleriert werde. Der Lindenhof müsse für alle frei zugänglich sein.
«Solange ihr schlaft»
Am Morgen versammelte sich derweil eine kleine Gruppe der Besetzer in der Haupthalle des Zürcher Hauptbahnhofes. Dort liessen die Aktivisten ein Transparent steigen. Dieses trug die Aufschrift: «Solange ihr schläft, kämpfen wir für euch».
Vom HB ging es auf den Paradeplatz, wo rund 25 Aktivisten ihre Hosen herunterliessen. Die Besetzer wickelten in Unterhosen an den Schaltern von Credit Suisse und UBS Bankgeschäfte ab. «Die Banker haben unsere letzten Hosen verzockt», erklärte eine Besetzerin die Aktion im Keystone-Video. Nach fünf Minuten beendeten die Protestler ihre Demo und zogen von dannen – samt Hosen. (amc/sda)