Länggasse Bern: Besetzte Schreinerei steht für 1 Franken zum Verkauf

Aktualisiert

Länggasse BernBesetzte Schreinerei steht für 1 Franken zum Verkauf

Der Kanton will die alte Schreinerei auf dem Von-Roll-Areal in Bern verkaufen. Wer sich darauf einlässt, verpflichtet sich, das Gebäude vollumfänglich zu renovieren.

von
rc
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Das besetzte Gebäude liegt direkt neben der Universität Von Roll und der PH Bern. Einmal pro Woche wurde von den Besetzern ein Mittagessen zur Verfügung gestellt.

Das besetzte Gebäude liegt direkt neben der Universität Von Roll und der PH Bern. Einmal pro Woche wurde von den Besetzern ein Mittagessen zur Verfügung gestellt.

Urs Baumann
Das verlotterte Gebäude stand über zehn Jahre leer. Nun steht es für einen Franken zum Verkauf.

Das verlotterte Gebäude stand über zehn Jahre leer. Nun steht es für einen Franken zum Verkauf.

Florine Schönmann
Den meisten Studis ist das Gebäude bekannt.

Den meisten Studis ist das Gebäude bekannt.

Urs Baumann

Die rund 150-jährige, denkmalgeschützte Schreinerei auf dem Von-Roll-Areal in der Länggasse steht zum Verkauf. Der Kanton Bern will das Gebäude zum symbolischen Preis von einem Franken loswerden. Der Käufer muss bei einem Kauf das bislang besetzte Gebäude auf eigene Kosten gänzlich sanieren und dabei die Auflagen der Denkmalpflege einhalten.

Der Baurechtsvertrag läuft für rund 50 Jahre. So bleibe dem Kanton die Liegenschaft als «strategische Freifläche» erhalten, heisst es in der Medienmitteilung. Die neue Nutzung der Schreinerei muss jedoch mit den Rahmenbedingungen der Universität und der anliegenden Pädagogischen Hochschule Bern übereinstimmen, wie die «Berner Zeitung» berichtete. Der Kanton fordert vom Käufer ausserdem, dass die Nutzung der alten Schreinerei «quartierverträglich und wirtschaftlich Sinn ergeben muss».

Das Gebäude stand über zehn Jahre lang leer

Im Jahre 1870 wurde die alte Schreinerei für die damalige Von Roll gebaut. Da das Gebäude über lange Zeit leer stand, verlotterte es zusehends. Vor einem Jahr wurde das Haus dann vom Kollektiv Fabriktool besetzt.

Die Absicht der Besetzer war, das seit über zehn Jahren leer stehende Gebäude «allen zugänglich zu machen» und es «zu beleben». Sie veranstalteten auf dem Gelände ein wöchentliches Mittagessen zum Kollektenpreis, Kinoabende und eine Montagsbar. Die Besetzung wurde in der Folge legalisiert, der Kanton schloss mit dem Kollektiv einen Vertrag über eine Zwischennutzung des Erdgeschosses ab.

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