«Dann machte dieses Arschloch das Foto» Chef-Bestatter tobt heftig über seinen Mitarbeiter nach Skandalfotos
Nach seinem Selfie mit dem leblosen Körper von Diego Maradona werden Rufe nach strafrechtlichen Konsequenzen für Diego Molina laut. Auf Twitter erhält er Morddrohungen und sein Chef ist entsetzt.
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Darum gehts
Diego Molina schoss am Sarg von Diego Maradona ein Selfie.
Nun erhält der Bestatter Morddrohungen auf Twitter.
Ob er unter Polizeischutz steht, ist unklar.
Auch sein Chef meldete sich und spricht über ihn.
Diego Molina ist wohl aktuell die meistgehasste Person Argentiniens. Der Bestatter schoss ein Selfie mit dem leblosen Körper von Diego Maradona und verschickte es per Whatsapp. Daraufhin wurde er gemäss Medienberichten fristlos entlassen und muss nun mit einem Strafverfahren rechnen. Der Anwalt von Maradona schwor auf Twitter, er werde «nicht ruhen, bis er für diese Entgleisung bezahlt hat.»
Und nicht nur er ist enttäuscht, auch der Chef des Bestatters, Matías Picón, ist entsetzt über die Aktion. Gegenüber argentinischen Medien redet er über den Vorfall, immer wieder bricht er in Tränen aus. Sein Familienunternehmen habe bereits die Bestattung von Maradonas Eltern organisiert, sagt er. Dementsprechend sei man nah mit der Familie – und sehr, sehr enttäuscht. «Mein Vater ist 75 Jahre alt und er weint, ich weine, mein Bruder auch. Wir sind zerstört, zerstört, wir hören nicht auf zu weinen. Das ist fürchterlich», so der Chef.
Von Molino ist Picón entsetzt. Er arbeite nur gelegentlich mit ihm, sagt er. «Er hat uns nur beim Laden des Sarges geholfen, weil dieser viel wiegt.» Und: «Bevor die Leiche ankam, waren wir uns einig, dass wir alle aufmerksam sein müssen, damit niemand ein Foto macht, dass niemand ihn berührt.» Als er dann aber die Polizei rief, um den Transport der Leiche zu organisieren, sei es passiert.
Der Chef-Bestatter erzählt: «Dann machte dieses Arschloch das Foto.» Er sei sehr überrascht gewesen, schliesslich habe er immer gut gearbeitet, sei immer aufmerksam gewesen. «Aber jetzt hat er eine schreckliche Scheisse gemacht. Ich verstehe nicht, was mit ihm passiert ist.» Natürlich habe man sofort die Familie Maradonas benachrichtigt. Picón sagt: «Sie war sehr wütend. Sie sagte mir, dass dies niemals hätte passieren dürfen. Ich gab ihr meine Erklärungen und entschuldigte mich.»
Beleidigungen auf Twitter
Während Molinas Chef öffentlich über ihn redet, wüten auf Twitter die User. Molina muss sich üble Sachen anhören. «Wenn Diego Molina nicht auf der Plaza de Mayo gelyncht wird, wird Maradona nicht in Frieden ruhen», schreibt beispielsweise ein User. Ein anderer fand Molinas Telefonnummer heraus und veröffentlichte sie auf Twitter.
Eine weitere Userin schreibt: «Ich werde jeden löschen und direkt blockieren, der es wagt das Foto des verstorbenen Diego zu publizieren oder mir über Whatsapp zu schicken. Wer das verbreitet ist genauso ein Mistkerl wie der Bastard, der es aufgenommen hat. Und ich will diesen Drecksack im Knast sehen. Weniger geht nicht.»
Es gibt aber auch besonnenere Stimmen. Ein User tweetete: «Wenn ihr Maradona geliebt hat, schickt das Foto von Diego Molina aus Respekt nicht weiter. Er selber wurde entlassen, aber der Schaden ist angerichtet und irreversibel. So viel Schlechtheit ist gar nicht möglich. Wenn es dir zugeschickt wird, schick das Foto nicht weiter.»
Es ist nicht bekannt, wo sich Molina derzeit aufhält und ob er aufgrund der Drohungen unter Polizeischutz steht.