DeutschlandBetrunkener Kapitän mit 2000 Tonnen Methanol
Mit 2,5 Promille im Blut setzte ein Kapitän ein Gefahrengut-Schiff auf Grund. Es wurde niemand verletzt und die Ladung konnte ohne Verluste abgepumpt werden, doch der Verkehr stand für Stunden still.

Der Unfall ereignete sich auf dem Rhein in Rheinland-Pfalz.
Ein betrunkener Kapitän hat auf dem Rhein in Deutschland ein Tankschiff mit leicht entzündlichem Methanol auf Grund gesetzt. Die Wasserschutzpolizei stellte nach eigenen Angaben bei einem Atemtest 2,5 Promille Alkohol im Blut des Schiffsführers fest.
Bei der Havarie in der Nacht zum Montag in Rheinland-Pfalz wurde niemand verletzt, wie das Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen mitteilte. Von den 2000 Tonnen Methanol an Bord des 110 Meter langen Schiffes «Ireen» sei nichts ausgelaufen.
Schiffahrt unterbrochen
Am Montagnachmittag stoppten die Behörden die Schifffahrt allerdings zwei Stunden lang, weil 225 Tonnen Methanol auf ein anderes Schiff umgepumpt werden mussten. Danach schwamm die niederländische «Ireen» wieder auf. Das doppelwandige Tankschiff war auf dem Weg nach Birsfelden bei Basel in der Schweiz.
Gleiche Regeln wie im Strassenverkehr
Nach Angaben der Wasserschutzpolizei in St. Goar musste der Schiffsführer eine Sicherheitsleistung von 700 Euro (umgerechnet rund 865 Franken) zahlen. «Wir haben auch sein Patent sichergestellt», sagte ein Sprecher.
Für Schiffsführer gelten laut Wasserschutzpolizei die gleichen Promillegrenzen wie für Autofahrer. Über das Schicksal des Patents entscheide die Aussenstelle West der Generaldirektion Wasserstrassen und Schifffahrt in Münster.
In der Schweiz wird zur Zeit heftig über eine ähnliche Regelung debattiert. Zwar übernehmen manche Kantone die Regelungen für den Strassenverkehr, doch schweizweit herrscht noch Uneinigkeit. Zuletzt wurden mehrere Unfälle mit betrunkenen Schiffführern auf Schweizer Gewässern bekannt. (sda)